„Thing“ wird in allen skandinavischen Sprachen mit "Versammlung", "Zusammenkunft" oder "Gericht" übersetzt. In Island gilt das Jahr 930 als Gründungsjahr des „Things“, welches als Stätte zum Streitschlichten fungierte. Das Althing/Thing fand in der Allmännerschlucht (Almannagjá) beim heutigen Þingvellir nahe der Hauptstadt Reykjavík statt. Eine Ebene in der Nähe des Sees Þingvallavatn. Folgende Gründe machten diesen Ort zur Versammlungsstätte der Isländer: gleich gute Erreichbarkeit der wichtigsten Siedlungsstätten, genügend Weideland, eine hervorragende Akustik und die Nähe des Flusses Öxará, der für Trinkwasserversorgung und Fischfang genutzt wurde. Weiterhin soll das Gebiet einem Bauern gehört haben, der wegen Mordes angeklagt und erschlagen wurde, woraufhin dessen gesamtes Land an die Allgemeinheit fiel.
Das Althing war vermutlich darüber hinaus eine Art Volksfest und Familientreffen zugleich, zu dem alle Isländer, sich für zwei Wochen im Jahr, vermutlich im Juni/Juli, versammelten. Nach dem Untergang des Freistaates 1264 verlor das Althing allmählich an Bedeutung und verschiedene Naturereignisse führten zur Umsiedlung des Althings nach Reykjavík. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde die Ebene von Þingvellir wiederendeckt für bedeutende Ereignisse wie die Jahrestagsfeiern der Landnahme, des Althings oder des Christentums in Island.