Der Begriff Aufforstung beschreibt kulturtechnische Maßnahmen, welche zur Anlage von Waldbeständen auf ehemals nicht bewaldeten oder zuvor kahlgeschlagenen Flächen dienen. In Island begann man bereits 1938 mit der aus dem Ural stammenden sibirischen Lärche (Larix sibirica) aufzuforsten. In der Region um Egilsstaðir begannen die Aufforstungsversuche mit den für das Klima geeigneten Baumarten, vor 20-25 Jahren, mit 353 Bäumen pro Hektar.
Der Standort für diese Aufforstung wurde von der isländischen Bevölkerung zum einen aus Platzgründen gewählt, da die Region um Reykjavik vor allem der Besiedlung dient. Zum anderen eignen sich die Flächen des Hochlandes aufgrund der geringen Bodenentwicklung und der schweren Erreichbarkeit nicht. Darüber hinaus hat man entlang des Lagarfljóts wenig Probleme mit der in Island so weit verbreiteten Bodenerosion und auch dem Faktor der Landwirtschaft kommt hier eine geringe Bedeutung zu, was dazu geführt hat, dass die Aufforstung im Osten der Insel stattfand und weiterhin stattfindet. Entlang des Guttoslundur, einem Weg der zum See hinab führt, zeichnet sich ein Mischbestand von Lärchen (Larix sibirica) und Ebereschen (Fraxinus excelsior), welche als Anzeiger für eher saure Böden (rhyolitische Lava) gelten, ab. Im Unterwuchs dominiert hier die kanadische Lupine (Lupinus sp.), die als Stickstoffsammler fungiert. Neben dieser wachsen außerdem stickstoffanzeigende Brombeeren (Rubus sp.). Weitere Baumarten sind Weiden (Salix lanata), Kiefern (Pinus sp.), Fichten (Picea sp.) und die heimischen Birken (Betula nana/ Betula pubescens). Aus Gründen der Witterungsbeständigkeit und der Tatsache, dass das Holz bevor es verarbeitet wird nicht behandelt werden muss, wurden vor allem Lärchen angepflanzt, deren Holz zur Hausverkleidung dient, wohingegen das Holz der Birke vorwiegend als Brennholz genutzt wird. Eine weitere Besonderheit dieses Standortes zeigt der Goldröhrling oder auch der Goldgelbe Lärchenröhrling (Suillus greviller) ein Mykorrhizapartner der Lärchen, der nur in Verbindung mit diesen auftritt.