Solifluktion

Bei der Solifluktion handelt es sich um gravitative Massenbewegungen des Bodenmaterials infolge einer Wassersättigung des Auftaubodens. Wenn die materialspezifische Fließgrenze überschritten ist, beginnt der Auftaubereich sich hangabwärts zu bewegen – das sogenannte Bodenfließen setzt ein. Die Abtragungsrate ist abhängig von der Hangneigung, der Wasserspeicherkapazität, sowie der Porengrößenverteilung des Materials, wobei ein hoher Feinmaterialanteil die Solifluktion positiv beeinflusst. Bereits ab einer Hangneigung von 2-3˚ kann Feinmaterial infolge der herabgesetzten Kohäsion der Partikel (positiver Porenwasserdruck), in Bewegung gesetzt werden. Der Begriff Gelifluktion (lat.: gelare = gefrieren; fluere = fließen) beschreibt die periglaziale Variante der Solifluktion.