Glossar
AAkureyri
Akureyri
Akureyri ist die 4. größte Stadt Islands und sogar die 2. größte Stadt außerhalb der Metropolregion Reykjavik. Die Stadt liegt im Norden Islands, nur rund 50 km entfernt vom nördlichen Polarkreis. 1602 wurde Akureyri von dänischen Händlern auf Sanderflächen als Handlungsplatz gegründet. 1786 wurde Akureyri das Stadtrecht verliehen und die Einwohnerzahl stieg bis heute auf ca. 17.000 Einwohner.
Die Stadt lebt inzwischen nicht mehr nur vom Fischfang, sondern hat sich inzwischen zum größten Versorgungszentrum im Norden, u. a. mit zahlreichen Industriegebieten, gemausert. Akureyri ist auch bei Kreuzfahrern beliebt. Pro Jahr legen 50-80 Schiffe im Hafen an.
Aufgrund des recht warmen Klimas können im Botanischen Garten Akureyris nebst 430 einheimischer Arten auch rund 3.500 Beispiele ausländischer Flora bestaunt werden.
Die Stadt im Norden hat sich über die Zeit als ein übergeordnetes Bildungszentrum etablieren können; z. B. mit der 2. Universität des Landes und etlichen weiteren Schulen. Der berühmteste Bürger der Stadt ist Jón Stefán Sveinsson, der nicht nur als Missionar tätig war, sondern auch unter seinem Künstlernamen „Nonnie“ etliche Kinderbücher schrieb und veröffentlichte. Er wurde 16. November 1857 in Akureyri geboren und starb am 16. Oktober 1944 in Köln. Er ist heute einer der Ehrenbürger der Stadt.
Alaska Lupine
Alaska-Lupine (Lupinus nootkatensis)
Die Alaska Lupine wurde in Island nach dem zweiten Weltkrieg zur Erosionsbekämpfung eingeführt. Sie ist in der Lage mit ihrem dichten Wurzelwerk lockere Böden zu stabilisieren. Die Lupine kann mit Hilfe von symbiotischen Bakterien in ihren Wurzeln atmosphärischen Stickstoff fixieren und dient somit auch der Stickstoffanreicherung in den Böden. Um gefährdete Böden in Island zu schützen, werden die Samen teilweise großflächig via Hubschrauber ausgebracht. Durch die Auswirkungen auf den Standort, könnten die Lupinen heimische Arten mit speziellen Ansprüchen verdrängen. Die Bekämpfung der Lupinen ist in einem solchen Fall äußerst mühsam, da sie in der Lage ist unterirdische Ausläufer zu bilden.
Althing
Althing
„Thing“ wird in allen skandinavischen Sprachen mit "Versammlung", "Zusammenkunft" oder "Gericht" übersetzt. In Island gilt das Jahr 930 als Gründungsjahr des „Things“, welches als Stätte zum Streitschlichten fungierte. Das Althing/Thing fand in der Allmännerschlucht (Almannagjá) beim heutigen Þingvellir nahe der Hauptstadt Reykjavík statt. Eine Ebene in der Nähe des Sees Þingvallavatn. Folgende Gründe machten diesen Ort zur Versammlungsstätte der Isländer: gleich gute Erreichbarkeit der wichtigsten Siedlungsstätten, genügend Weideland, eine hervorragende Akustik und die Nähe des Flusses Öxará, der für Trinkwasserversorgung und Fischfang genutzt wurde. Weiterhin soll das Gebiet einem Bauern gehört haben, der wegen Mordes angeklagt und erschlagen wurde, woraufhin dessen gesamtes Land an die Allgemeinheit fiel.
Das Althing war vermutlich darüber hinaus eine Art Volksfest und Familientreffen zugleich, zu dem alle Isländer, sich für zwei Wochen im Jahr, vermutlich im Juni/Juli, versammelten. Nach dem Untergang des Freistaates 1264 verlor das Althing allmählich an Bedeutung und verschiedene Naturereignisse führten zur Umsiedlung des Althings nach Reykjavík. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde die Ebene von Þingvellir wiederendeckt für bedeutende Ereignisse wie die Jahrestagsfeiern der Landnahme, des Althings oder des Christentums in Island.
Anastomisierend
Anastomisierend
Ein anastomisierender Fluss besitzt viele Flussverzweigungen. Auf die Entstehung oder die Art der Verzweigung wird bei diesem Fachbegriff noch nicht eingegangen. Ein Synonym für anastomisierend ist braiding.
Andosol
Andosol
Andosole sind meist junge Böden aus Pyroklastiten mit einem dunklen, stark humosen Oberbodenhorizont. Sie entwickeln sich bevorzugt aus locker gelagerten Pyroklastiten unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung (vulkanische Aschen), Tuffen, Bimsstein oder Schlacke. Andosole zeichnen sich durch hohe Aggregatstabilität, geringe Dispersionsneigung der Kolloide, sehr lockere Lagerung der Bodenteilchen, hohes Wasserhaltevermögen und hohe Wasserleitfähigkeit, eine stark pH-abhängige variable Ladung sowie eine hohe Kationenaustauschkapazität aus.
Andosole gelten im Allgemeinen als sehr gut landwirtschaftliche nutzbare, fruchtbare Böden. Während Trockenperioden kann es zu Winderosion kommen, ansonsten sind Andosole wenig erosionsanfällig. Stark vernässte Andosole sind hingegen aufgrund ihrer geringen Bodentragfähigkeit und Klebrigkeit schwierig zu bewirtschaften.
Ásbyrgi
Ásbyrgi
Die Ásbyrgi-Schlucht, wegen ihrer charakteristischen Form auch Hufeisen-Schlucht genannt, ist Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks im Norden Islands. Dieses Naturdenkmal ist bekannt für seine Basaltformationen. Der Legende nach entstand die Schlucht durch den Fußabdruck von Odins achtbeinigem Pferd, Sleipnir, auf der Flucht, wodurch die Schlucht die typische Hufeisenform erhalten haben soll. Aus diesem Grund bezeichnet man die Schlucht gelegentlich auch als ‚Odins Fußabdruck’. Wissenschaftlich betrachtet, lässt sich die Entstehung der Schlucht durch das Einschneiden von Schmelz- und Gletscherwässern in den Basalt erklären.
Askja
Askja
Askja ist der Name eines Vulkans im Nordosten Islands, der sich im Vulkanmassiv des Dyngjufjöll befindet. Seine Caldera besitzt einen Durchmesser von 9 km. Entstanden ist diese Einsturzcaldera vor etwa 4.500 Jahren, als an dieser Stelle eine Magmakammer einbrach, nachdem das gesamte flüssige Gestein an die Erdoberfläche transportiert worden war.
Aufforstung
Aufforstung
Der Begriff Aufforstung beschreibt kulturtechnische Maßnahmen, welche zur Anlage von Waldbeständen auf ehemals nicht bewaldeten oder zuvor kahlgeschlagenen Flächen dienen. In Island begann man bereits 1938 mit der aus dem Ural stammenden sibirischen Lärche (Larix sibirica) aufzuforsten. In der Region um Egilsstaðir begannen die Aufforstungsversuche mit den für das Klima geeigneten Baumarten, vor 20-25 Jahren, mit 353 Bäumen pro Hektar.
Der Standort für diese Aufforstung wurde von der isländischen Bevölkerung zum einen aus Platzgründen gewählt, da die Region um Reykjavik vor allem der Besiedlung dient. Zum anderen eignen sich die Flächen des Hochlandes aufgrund der geringen Bodenentwicklung und der schweren Erreichbarkeit nicht. Darüber hinaus hat man entlang des Lagarfljóts wenig Probleme mit der in Island so weit verbreiteten Bodenerosion und auch dem Faktor der Landwirtschaft kommt hier eine geringe Bedeutung zu, was dazu geführt hat, dass die Aufforstung im Osten der Insel stattfand und weiterhin stattfindet. Entlang des Guttoslundur, einem Weg der zum See hinab führt, zeichnet sich ein Mischbestand von Lärchen (Larix sibirica) und Ebereschen (Fraxinus excelsior), welche als Anzeiger für eher saure Böden (rhyolitische Lava) gelten, ab. Im Unterwuchs dominiert hier die kanadische Lupine (Lupinus sp.), die als Stickstoffsammler fungiert. Neben dieser wachsen außerdem stickstoffanzeigende Brombeeren (Rubus sp.). Weitere Baumarten sind Weiden (Salix lanata), Kiefern (Pinus sp.), Fichten (Picea sp.) und die heimischen Birken (Betula nana/ Betula pubescens). Aus Gründen der Witterungsbeständigkeit und der Tatsache, dass das Holz bevor es verarbeitet wird nicht behandelt werden muss, wurden vor allem Lärchen angepflanzt, deren Holz zur Hausverkleidung dient, wohingegen das Holz der Birke vorwiegend als Brennholz genutzt wird. Eine weitere Besonderheit dieses Standortes zeigt der Goldröhrling oder auch der Goldgelbe Lärchenröhrling (Suillus greviller) ein Mykorrhizapartner der Lärchen, der nur in Verbindung mit diesen auftritt.
Ausgleichsküste
Ausgleichsküste
Bei einer Ausgleichsküste wechseln sich Kliffstrecken und Strandakkumulationsstrecken miteinander ab. Ausgleichsküsten entstanden aus postglazial überfluteten, gebuchteten Küsten (postglazialer Meeresanstieg). Durch den Einfluss der Wellenbrechung (Refraktion), schwenken die auflaufenden Wellen konvergierend zu den Vorsprüngen. Hier ist die Abrasionswirkung durch die Brandung besonders groß – Kliffs entstehen. Von den Vorsprüngen bewegt die Strandversetzung den abgetragenen Gesteinsschutt in das Innere der Bucht, wo er akkumuliert wird. Im Endstadium dieser Dynamik zieht die Uferlinie des Strands in gerader Linie von einem ehemaligen Vorsprung zum nächsten.
Basalt
Basalt
Beim Basalt handelt es sich um einen SiO2 armen Vulkanit. D. h. der Anteil des Quarz ist geringer als 52 %. Durch das plötzliche Abkühlen der Schmelzen an der Oberfläche sind die Minerale nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die Hauptbestandteile sind Plagioklase und Pyroxene. Des weiteren können die Minerale Olivin und Biotit sowie Hornblenden und Foide vorhanden sein. Das Pendant bei den Plutoniten ist der Gabbro. Basalte sind häufig schwarz oder grau und enthalten z. T. Einsprenglinge aus Olivin oder Plagioklas. Die Schmelze ist sehr dünnflüssig so dass weite Strecken zurück gelegt werden können.
Bimsstein
Bimsstein
Bims ist ein helles, poröses Gestein und gehört zur Gruppe der Magmatite. In unserem Fall, in der Missetäterwüste, war der Bimsstein weiß-gräulich gefärbt. Unter Umständen kann das Gestein auch gelbe oder rötliche Farben aufweisen, aber meistens ist es hell geprägt. Bims kann sowohl sauren, als auch basischen Ursprungs sein.
Den größten Anteil im Bimsstein nehmen glasige Materialien ein. Zudem wird das Gestein durch Silikatminerale, Eisen-Magnesium-Minerale und Feldspäte gekennzeichnet. Insgesamt sind die Minerale in einem schlackigen Gefüge mit vielen Hohlräumen angeordnet.
Dank der Hohlräume weist Bims eine sehr geringe Dichte auf und schwimmt auf dem Wasser. Des Weiteren ist das Gestein durch eine hohe Wasserspeicherkapazität gekennzeichnet und kann somit auch auf Grund der leichten Durchwurzelung in der Landwirtschaft zur Ertragssteigerung eingesetzt werden. Neben der Wasser- ist auch die Wärmespeicherung enorm. Deshalb findet Bims Verwendung in der Bauindustrie, genauer gesagt in der Wärmedämmung. Zudem kennt jeder den Wert des Bimssteins bei der Hornhautentfernung. Auch in der Herstellung von Jeans, die den sogenannten „stone washed“ Effekt aufweisen, kommt das Gestein zum Einsatz.
Blanda Wasserkraftwerk
Blanda-Wasserkraftwerk
Das Blanda-Wasserkraftwerk wurde erstmals im Herbst 1991 in Betrieb genommen und ist das erste Kraftwerk, welches komplett von Isländern entworfen wurde. Durchschnittlich sind 15 Personen in dem Kraftwerk angestellt. Es kann mit seinen drei 50 MW Turbinen bis zu 150 MW Strom produzieren. Um das Kraftwerk mit ausreichend Wasser zu versorgen wird die Blanda etwa auf halber Strecke, zwischen ihrer Quelle und ihrer Mündung aufgestaut. Ein weiterer Damm staut das Wasser der Vatnsdalsá. Von diesem Damm aus wird das Wasser, über Rohre und Kanäle sowie eine Reihe kleinerer Seen, in das 25 km entfernte Zulaufbecken des Kraftwerks umgeleitet. Nach der Erhöhung des Hauptdamms 1996 wuchs das Speicherbecken so auf die geplante Größe von 56 km², mit einem Speichervolumen von etwa 0,4 km³, an. Über einen 1300 m langen Tunnel wird das Wasser zu dem eigentlichen Zulauf des Kraftwerks geleitet und fällt dort durch eine vertikale Stahlröhre 230 m in die Tiefe zum unterirdischen Turbinenhaus. Danach fließt das Wasser über einen 1700 m langen Auslauftunnel wieder in den Fluss. Da durch den Stausee Vegetation verloren gegangen ist, mussten entsprechende Ausgleichsflächen geschaffen werden. Die Firma Landsvirkjun hat aus diesen Grund seit 1981 mehr als 30 km² Ödland begrünt und pflegt diese Flächen heute noch durch Düngung. Hinzuzufügen ist außerdem dass sich die Blanda nach dem Bau der Stauseen interessanterweise zu einem der besten Lachsflüsse Islands entwickelt hat.
http://www.landsvirkjun.com/operations/power-stations/blanda-hydropower-station/
Blockgletscher
Blockgletscher
Bei Blockgletschern handelt es sich nicht um Gletscher im eigentlichen Sinne. Erstere bilden sich im permafrostreichen Untergrund, während letztere durch die Ansammlung von Schnee auf der Bodenoberfläche entstehen. Blockgletscher sind Bodeneiskörper, die in vielen Hochgebirgsregionen der Erde vorkommen. Hierbei handelt sich um ein Gemisch von Schutt (ca. 40%) und Eis (ca. 60%), das sich langsam hang- oder talabwärts bewegt. Charakteristisch für die Form aktiver Blockgletscher sind eine Frontalstirn und oberflächliche Wülste. Die meist großflächigen Blockgletscher dienen heute als wichtige Wasserressourcen und Klima-Indikatoren.
Bodenerosion
Bodenerosion
Häufig werden die Prozesse der flächenhaften Abtragung, welche als Denudation (von lat. denudare = entblößen) bezeichnet werden, unter dem Begriff der Erosion zusammengefasst bzw. mit diesem gleich gesetzt.
Als Bodenerosion (von lat. erodere = ausnagen) versteht man jedoch lediglich die linienhafte Abtragung, z. B. von Flüssen oder von Talgletschern im Gebirge.
Der Verlust von Boden ist ein ernsthaftes Problem: es beraubt dem Menschen der Grundlage für Landwirtschaft, Tieren und Pflanzen kann es den Lebensraum nehmen und zudem ist der Prozess in der Regel irreversibel.
Auf Island kann die natürliche Bodenerosion sehr stark sein, z.B. Erosion durch Gletscher, Regen und Wind auf den Sandflächen (isl. sandur), die durch Vulkanausbrüche oder Überschwemmungen von Gletscherflüssen entstehen. Ein zusätzlicher Grund für die voranschreitende Bodenerosion auf Island ist der Eingriff des Menschen: Durch Abholzung und Überweidung, um nur 2 Hauptfaktoren zu nennen, wird dem Prozess der Erosion Vorschub geleistet bzw. noch verstärkt.
Bodenkliff
Bodenkliff
Als Rofabards (isl. rofabarð), umgangssprachlich auch Bodenkliffs oder Erosionskanten genannt, bezeichnet man eine besondere Form von Erosionsschäden. Diese entstehen, wenn die Pflanzendecke, meist bestehend aus Gras, durch Trittschäden von Vieh oder durch Kammeisbildung aufreißt und vom Wind ausgeblasen wird. Dadurch bilden sich überhängende Bodenkanten, deren Bodenmaterial durch Wind leicht ausgeblasen werden kann, so dass die Kante abbricht. Dieser Prozess führt im Laufe der Zeit dazu, dass die Rofabards als Relikte von Boden und Vegetation, mit oft inselartiger Struktur, über das umliegende Ödland hinausragt.
In Island zählen etwa 3500 km² Land (ca. 29% der Gesamtfläche) zu den Rofabardgebieten, in welchen die Erosion, durch das Agricultural Research Institut auf Island, als gravierend bis extrem schwer eingeordnet wird.
Braided-River
Braided-River
Ein Braided-River System, auch verwilderter Fluss genannt, stellt eine besondere Art eines verzweigten Flusslaufes dar. Durch eine häufige Veränderung des Flusslaufes spaltet sich der Fluss in ein Netz kleiner Flussarme und Rinnen auf, die durch kleine Inseln, die sogenannten braid bars, voneinander getrennt sind. Durch immer wieder auftretende Hochwasserereignisse kommt es zu einer fortwährenden Veränderung der Flussarme sowie der Inseln. Grundlage für die Entstehung von Braided-River Systemen sind sowohl eine hohe Sedimentfracht als auch erodierbare Flussbänke. Darüber hinaus sind starke und regelmäßige Änderungen der Abflussmenge, wie sie zum Beispiel während der Schneeschmelze vorkommen, unabdingbar.
Detersion und Detraktion
Detersion und Detraktion
Durch die Bewegung und den Druck des Gletschers wird der Untergrund erodiert. Dazu tragen auch Gesteinspartikel, die durch den Gletscher als Grundmoränenmaterial transportiert werden maßgeblich bei. Detersion (lat. detergere = abwischen) ist der Fachbegriff für Gletscherschliff. Bei der Detersion entstehen Gletscherschrammen, die die Bewegungsrichtung des Gletschers anzeigen. Sie findet auf der Luvseite von Erhebungen im Untergrund statt und es entstehen glatte Formen.
Die Detraktion (lat. detrahere = abziehen) hingegen wirkt auf der Leeseite von Erhebungen des Felsuntergrundes. Hier ist der Druck des Gletschereises geringer und es kommt zu herausbrechen von Blöcken. Zwei Prozesse können dies bewirken. Einmal die Druckentlastungs- Verwitterung und bei temperierten Gletschern auch das Auftauen und Wiedergefrieren von Schmelzwasser in den Klüften des Gesteins. Es entstehen kantige Formen.
Dettifoss
Dettifoss
Der Dettifoss liegt im Norden Islands und ist einer der mächtigsten Wasserfälle Islands: Betrachtet man allein seine Schüttung von bis zu 300.000 m3/sec. (max.), so ist er der größte Wasserfall Europas. Der Dettifoss ist durch die Kombination aus Volumenfluss, 44m Fallhöhe und mit einer Leistung von 8 Megawatt knapp vor dem Rheinfall, der energiereichste Wasserfall Europas.
Drumlin
Drumlin
Drumlins sind stromlinienförmige Hügel, die meist in Scharen vorkommen. Sie haben einen ovalen Grundriss und sind in der Fließrichtung des Eises gestreckt. Ihr Längsprofil ist asymmetrisch, wobei die steile Seite der Fließrichtung des Gletschers zugewandt ist. Sie bestehen meist aus Grundmoränenmaterial. Man findet sie im Ablagerungsbereich von Gletschern. Die Höhe von Drumlins erreicht meist Werte von einigen Zehnern von Meter und Längen von einigen 100 Meter. Anhand von Drumlins kann man erkennen, dass hier bei einem früheren Vorstoß abgelagertes Material erneut von einem Gletscher überfahren wurde. Sie sind meist nicht gleichmäßig auf die gesamte Breite der Gletscherzunge verteilt, sondern konzentrieren sich auf die Bereiche, in denen die Fließgeschwindigkeit des Eises ihre Entstehung begünstigt und genug Lockermaterial vorhanden ist um sie zu formen. Ausgedehnte Drumlinfelder kommen in Gebieten mit geringem Relief vor, die im Pleistozän von kontinentalen Gletschern bedeckt waren. Zum Beispiel im Gebiet südlich des Erie- Sees, in Irland und England. Im Bereich der alpinen pleistozänen Vergletscherung, beschränken sich die Drumlins auf die Bereiche, die von Vorlandgletschern bedeckt waren. Diese breiteten sich vor den Talausgängen im Vorland aus.
Dyke
Dyke
Dykes (auch Dikes) werden im deutschen meist als Gesteinsgänge bezeichnet. Es handelt sich um plattenförmige Intrusivkörper die durch Lava entstanden sind, die in gewaltsam geöffneten Spalten erkaltet ist. Sie zeichnen sich des weiteren dadurch aus, dass sie diskordant zum Nebengestein verlaufen. Solche Dykes können mehrere Kilometer lang sein und eine Mächtigkeit von mehreren Metern erreichen.
Echte Mondraute
Echte Mondraute (Botrychium lunaria (L.) Sw.)
Die bis zu 30cm große Echte Mondraute gehört zu der Gattung der Rautenfarne (Botrychium). Der Name bezieht sich auf ihre mondförmigen Blattfiedern. Die Vermehrung erfolgt zum einen über die Sporen der rispenartig ausgebildeten Sporangien, kann zum anderen aber auch vegetativ geschehen. Dazu werden endogene Sekundärsprosse aus den Wurzeln gebildet. Desweiteren zeichnet sich die Pflanze durch eine mykoheterotrophe Lebensweise aus, d.h. sie lebt parasitisch und ist zur Ernährung auf die Produkte speziell angepasster Wurzelpilze angewiesen. Die Pflanze kommt in Deutschland äußerst selten vor und ist dort streng geschützt.
Eisstromnetz
Eisstromnetz
Eisstromnetze entstehen durch die Vereinigung von Talgletschern, wenn diese über Transfluenzpässe in ebenfalls vergletscherte Nachbartäler fließen. Eisstromnetze sind charakteristisch für die Gebirgsvergletscherungen während der pleistozänen Eiszeit.
Eldgja Spalte
Eldgja Spalte
Die Eldgja-Spalte ist ein Überbleibsel einer Spalteneruption um 930. Sie befindet sich zwischen dem Mýrdal- und Vatnajökull. Bei dem Ausbruch quollen Laven durch Bruchtektonik aus dem Erdinneren nach oben und wurden ausgeworfen. Die Laven haben sich im Gebiet des Mýrdalssandur- und Landbrot-Gebiet abgelagert. Am Ende der Eruption ist eine etwa 40 km lange Spalte entstanden. Sie ist an der breitesten Stelle 600 m breit und bis zu 160 m tief. Spalteneruptionen entstehen häufiger bei Aa-Laven, die sehr zähflüssig sind.
Endmoräne
Endmoräne
Als Moräne bezeichnet man allgemein das vom Gletscher transportierte und anschließend abgelagerte Material. Die entstehenden Moränen werden je nach relativer Lage zum Gletscher bezeichnet. Ihre Oberfläche liegt nach dem Abschmelzen des Gletschers frei und gibt Auskunft über Umriss und Eisbewegung des Gletschers.
Die Endmoräne bezeichnet das an der Stirnseite des Gletschers abgelagerte Material. Das Volumen hängt ab von der Rate der Schuttzufuhr und von der Dauer des stationären Zustands, in dem der Gletscher seine Position beibehält. Das heißt, je länger der Gletscher an einer Stelle bleibt und je mehr Schutt pro Zeiteinheit abgelagert wird, desto größer ist die Endmoräne. Endmoränen treten also als Rückenformen in Erscheinung, haben allerdings nur selten einen einfachen Kamm, da die Gletscherzunge nicht absolut fixiert bleibt. Kurze Vorrück- und Rückzugsphasen, die zwar nur wenige Zehner von Metern betragen, sorgen für eine Verbreiterung des Endmoränenrückens.
Elfenburg
Elfenburg
Unter der isländischen Bevölkerung ist der Glaube an magische Wesen nach wie vor weit verbreitet. Oft ranken sich Mythen um einzelne Felsen in denen Trolle oder Elfen leben sollen. Ein besonderes Beispiel ist die Elfenburg (Álfaborg) am Ortseingang von Bekkagerðis, einem großen Fels, in dem der Sage nach die Königin der Elfen Hof halten soll.
Endmoräne
Endmoräne
Als Moräne bezeichnet man allgemein das vom Gletscher transportierte und anschließend abgelagerte Material. Die entstehenden Moränen werden je nach relativer Lage zum Gletscher bezeichnet. Ihre Oberfläche liegt nach dem Abschmelzen des Gletschers frei und gibt Auskunft über Umriss und Eisbewegung des Gletschers.
Die Endmoräne bezeichnet das an der Stirnseite des Gletschers abgelagerte Material. Das Volumen hängt ab von der Rate der Schuttzufuhr und von der Dauer des stationären Zustands, in dem der Gletscher seine Position beibehält. Das heißt, je länger der Gletscher an einer Stelle bleibt und je mehr Schutt pro Zeiteinheit abgelagert wird, desto größer ist die Endmoräne. Endmoränen treten also als Rückenformen in Erscheinung, haben allerdings nur selten einen einfachen Kamm, da die Gletscherzunge nicht absolut fixiert bleibt. Kurze Vorrück- und Rückzugsphasen, die zwar nur wenige Zehner von Metern betragen, sorgen für eine Verbreiterung des Endmoränenrückens.
Erratisches Geschiebe
Erratisches Geschiebe
Erratische Geschiebe sind Bruchstücke von Gesteinen, welche im Ablagerungsgebiet ursprünglich nicht anstehen. Durch die Verbreitung solcher Erratika (wörtlich „Verirrte“) kann der Weg, welchen das Eis zurückgelegt hat, gut rekonstruiert werden. Übersteigt die Größe von erratischen Geschieben mehrere Meter, werden diese häufig auch als Findlinge bezeichnet.
Felsbeckensee
Felsbeckensee
Durch lokale Unterschiede in der Bewegungsgeschwindigkeit der Eismassen und die zum Teil unterschiedliche Widerstandsfähigkeit des Gesteines im Untergrund werden, bedingt durch die glaziale Erosion, Felsbecken ausgeschürft, welche nach dem Abschmelzen des Eises mit Wasser gefüllt werden.
Firnschnee
Firnschnee
Firnschnee ist mindestens ein Jahr alter Schnee, der dadurch entsteht, dass sich durch das häufige Auf- und Abtauen Schneekristalle zu körnigen Gebilden verbinden. Der Firnschnee bildet die sommerliche Grenze der zusammenhängenden Schneedecke auf einem Gletscher. Durch Druckprozesse kann es zu einer Metamorphose zu Firneis kommen.
Fish-Farming
Fish Farming
Fish Farming ist eine Form der Aquakultur, welche die Aufzucht und Vermehrung von Fisch in einer kontrollierten oder besonders ausgewählten Umgebung für die Herstellung von Nahrungsmitteln, sowie die Aufstockung natürlicher Bestände zum Ziel hat.
Die unterschiedlichen Methoden bei der Aufzucht der Wassertiere reichen dabei von Netzen oder Käfigen in Küstengewässern über künstlich angelegte Becken bis hin zur Ocean-Ranger-Methode: Nach einer kurzen Aufzucht in Süßgewässern werden Junglachse zum Aufwachsen ins Meer entlassen. Diese kehren ein bis vier Jahre später als ausgewachsene Fische zum Laichen in die Gewässer zurück, in welchen sie aufgewachsen sind, um dort leichte Beute der Angler zu werden.
Fjord
Fjorde
Durch Glazialerosion entstandene Trogtäler, die durch einen Anstieg des Meeresspiegels überflutet wurden. Viele Fjorde sind im Längsprofil übertieft, da die Glazialerosion gletscheraufwärts, wo das Eis eine größere Dicke und höhere Fließgeschwindigkeit besaß, höher war als am Gletscherende.
Frostmusterboden
Frostmusterböden
Frostmusterböden entstehen durch Bewegung der Lockermaterialdecke unter dem Einfluss von Permafrost. Durch Permafrost im Untergrund ist die Wasserversickerung der sommerlichen Auftauschicht stark eingeschränkt, wodurch eine hohe Wassersättigung in der Auftauschicht (active layer) resultiert. Zum Winter hin friert diese Auftauschicht von oben nach unten wieder. Dadurch entsteht ein Auflastdruck im Bereich zwischen dem Permafrost im Untergrund und der wiedergefrorenen Schicht des Oberbodens. Da das Substrat wassergesättigt ist, kommt es zum Auspressen des schlammigen Feinbodenmaterials durch Spalten und Risse an die Oberfläche. Durch die vielfache Wiederholung dieses Prozesses über viele Auftau- und Gefrierzyklen hinweg, wird die gesamte active layer durchmischt und die ursprünglich horizontalen Bodenhorizonte verbogen bzw. auseinander gerissen.
Fumarolen, Solfataren und Mofetten
Fumarolen, Solfataren und Mofetten
Bei diesen geomorphologischen Formen handelt es sich um kleine Förderschlote, aus denen ein Gemisch aus Wasserdampf und vulkanischen Gasen austritt. Aufgrund von Ausfällungen der Gase werden hügelförmige Kuppen gebildet, aus denen mit großer Lautstärke das Gasgemisch exhaliert. Die Gasexhalationen der Fumarolen bestehen vornehmlich aus Wasserdampf und weisen Temperaturen von mehr als 800°C auf. Solfataren hingegen zeichnen sich mit Durchschnittstemperaturen von 100° bis 350°C durch weitaus kühlere Exhalationen aus. Das Gasgemisch setzt sich hierbei neben Wasserdampf vor allem aus Schwefelverbindungen zusammen, die weiß-gelbliche Ablagerungen hinterlassen. Zu den Mofetten zählen Förderschlote mit Gasaustritten die weniger als 100°C aufweisen. Kohlendioxid fungiert hier als das dominierende Gas. Alle 3 Formen sind als postvulkanische Erscheinungen einzustufen.
Gekipptes Gletschertor
Gekipptes Gletschertor
Als Gletschertor wird im Allgemeinen die Austrittsstelle subglazialer Schmelzwässer am vorderen Ende der Gletscherzunge bezeichnet. Die häufig höhlenartige Form ist namensgebend.
Das am Vatnajökull vorgefundene Gletschertor, ist jedoch ein „gekipptes Gletschertor“. Oberflächlich fließt das Wasser hier gegen den Gletscherrand, das heißt in die entgegengesetzte Richtung des eigentlichen und überwiegenden Abflusses. Unterirdisch herrschen demnach solch enorme Drücke vor, dass das Gletschertor schließlich gegen den Gletscherrand kippte.
Gelifluktion
Gelifluktion
Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Solifluktion (Bodenfließen). Das Bodenmaterial ist stark wassergesättigt und gefriert regelmäßig. Taut der Boden auf, wird das Gefüge derart gelockert, dass das Solum bei Hangneigung anfängt zu fließen. Je nach Zusammensetzung geschieht dies mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. In feinkörnigem Material kann mehr Wasser gespeichert und gehalten werden, wodurch der Boden besser fließt, während das Wasser in grobem Material leichter abfließen kann. Die unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten bewirken die Bildung von Solifluktionsloben, Wülsten aus aufgewölbten Bodenmaterial.
Geothermale Energie
Geothermale Energie
Als Geothermie wird die Wärmeenergie im Erdinneren bezeichnet, man nennt sie auch Erdwärme. Sie stellt eine unerschöpfliche, umweltfreundliche und klimaschonende Energiequelle dar und zählt deswegen zu den häufigsten eingesetzten regenerativen Energieträgern. Die geothermale Energie ist Islands wichtigste Energiequelle. Auf Grund der Lage Islands auf dem mittelatlantischen Rücken befindet sich die Erdwärme in unmittelbarer Nähe zur Erdoberfläche.
In vielen Fällen tritt das erhitzte Grundwasser sogar ohne Bohrungen als heiße Quelle oder Geysir zu tage. Die Isländer nutzen die Erdwärme vor allem zum Heizen und zur Warmwasserversorgung von Gebäuden sowie zur Stromerzeugung. Desweiteren findet die Geothermie in der Fischerei, der Industrie und in der Landwirtschaft Verwendung.
Geysir
Geysir
Geysire sind heiße Quellen welche regelmäßig ausbrechen und dabei eine Säule aus Wasser und Dampf aus dem Boden schießen. Dabei herrscht Verbrennungsgefahr, denn die Gischt kann über 100°C heiß seien. Die Voraussetzungen für einen Geysir sind heißes vulkanisches Gestein im Untergrund, ein vertikaler, röhrenartiger, an der Landoberfläche offener Hohlraum sowie der seitliche Zufluss von zunächst kaltem Grundwasser. Folgende Vorgänge führen schließlich zum Ausbruch des Geysirs:
- Hoher Siedepunkt des Wassers am Boden der Röhre durch den auflastenden Druck der in der Säule aufsteigenden Wassersäule.
- der Druck verringert sich durch den Ausfluss des Wassers an der Oberfläche, wodurch der Siedepunkt herabgesetzt wird, während das Wasser weiterhin erhitzt wird.
- Am Boden der Röhre erreicht das Wasser schließlich den Siedepunkt und verwandelt sich schlagartig in Dampf welcher sich selbst und das Wasser aus der Röhre schleudert.
- Durch erneuten Zufluss von kaltem Wasser wiederholt sich der Vorgang
- Im Wasser mitgeführte Kieselsäure lagert sich als Kieselsinter oder Gesyirit- Kruste ab und bildet so einen typischen Geysirschlot.
Der eigentliche Namensgeber des Ortes, der große Geysir ist seit einem Erdbeben im Jahre 1960 wieder sporadisch aktiv (3mal/Jahr). Bei wichtigen Anlässen wie Staatsbesuchen wird diesem durch Zugabe von Waschmittel (senkt die Oberflächenspannung des Wassers) zum Ausbruch verholfen. Der kleinere Geysir ist hingegen alle 5 bis 15 Minuten aktiv. Eine isländische Ortschaft nutzte eine Zeit lang den scheinbar erloschenen Schlund eines Geysirs zur Müllentsorgung. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass es keine wirkliche Dauerlösung sein sollte. Der Geysir wurde wieder aktiv und verteilte den Müll über den ganzen Ort.
Glaumbaer
Museumshof Glaumbær
Das Torfhaus in Glaumbær wurde Mitte des 18. Jahrhunderts, in der damals üblichen Torfrasenbauweise erbaut und bis ins 19. Jahrhundert immer wieder erweitert. Es wurde bis 1947 bewohnt und anschließend renoviert und zu einem Museum umfunktioniert. Das Gehöft besteht aus 13 nach Funktionalität getrennten Gebäuden, mit insgesamt 15 Zimmern. Alle Gebäude werden durch den verhältnismäßig langen Eingangskorridor verbunden. Lediglich die Werkzeug- und Lagerräume können nur von außen erreicht werden.
Das Hauptgebäude des Gehöfts stellt die baðstofa („Badstube“), bestehend aus drei Zimmern, welche als Wohn-, Arbeits- und Esszimmer sowie als Küche und Schlafraum genutzt wurde, dar. Die Badstube in Glaumbær enthält 11 Betten, da allerdings oftmals zwei Personen in einem Bett schliefen, konnten somit in der baðstofa bis zu 22 Personen beherbergt werden. Weitere Gebäude sind die Küche, der Hauptvorratsraum, die „Südtür“, der Vorratsraum, die Milchkammer, die Schmiede, der Brennstoffraum, zwei Lagerräume sowie drei Gästezimmer.
http://www.iceland.de/index.php?id=672
http://www.skagafjordur.is/displayer.asp?cat_id=2861
Gletscher-Surge
Gletscher-Surge
Bei einem Gletscher-Surge treten plötzlich schnelle Vorstoßbewegungen von Talgletschern auf. Die Ursache für einen Surge ist ein Anstieg des Wasserdruckes in den Schmelzwassertunneln des Gletschers. Hierdurch geht die Reibung an der Gletschersohle gegen Null und der Gletscher schwimmt auf. Wenn der enorme Wasserdruck nach einem Ausbruch der vom Eis aufgestautenWassermassen schlagartig abnimmt, endet der Gletscher-Surge.
Goðafoss
Goðafoss
Der Wasserfall Goðafoss ist ein beliebtes Ziel für Touristen in der näheren Umgebung des Mývatn oder der größeren Städte wie Húsavík und Akureyri. Der Name Goðafoss kommt laut Legende von folgender Bewandtnis: Im Jahr 1000 soll der Gode (Bezeichnung für einen Priester im germanischen Heidentum) Þorgeir alle heidnischen Götter-/Götzenbilder als gutes Beispiel in den Goðafoss geworfen haben, nachdem er sich dazu entschlossen hatte das Christentum als Staatsreligion zu übernehmen; daher der Name Götterwasserfall. Andere taten es ihm gleich, aber trotz dessen hat es lange gedauert bis andere (heidnische) Gottheiten tatsächlich aus dem täglichen Leben verschwunden waren. Noch lange Zeit existierten die verschiedenen Glaubensrichtungen parallel nebeneinander und auch heute spielen die Sagen und Legenden, ebenso wie Trolle und Elfen, im Leben und Selbstverständnis der Isländer eine recht große Rolle.
Grabenzone
Grabenzone
Der Begriff Grabenzone kann im weiteren Sinne mit dem der Riftzone gleich gesetzt werden. Er bezeichnet einen abgesunkenen Streifen der Erdkruste zwischen zwei stehengebliebenen oder gehobenen Schollen an mehr oder weniger parallelen Verwerfungen.
Graugans
Graugans
Graugänse sind nach der Kanadagans die größte Gans in Europa. Im nordwestlichen Europa tritt die Graugans als Stand- und Strichvogel auf. Die Vorkommen auf Island bestehen jedoch aus Zugvögeln. Küsten- und Wasservögel haben in Island mit seinen vorgelagerten Inseln und Steilküsten ideale Brutbedingungen. Graugänse sind auf Island sehr häufig vertreten. Vor allem halten sie sich in Moorgebieten und an Binnenseen auf. Die Graugänse ernähren sich dabei fast ausschließlich von Gräsern, Stauden, Kräutern, Wurzeln, Samen und Knollen. Die Brutdauer von Graugänsen beträgt 28 Tage. Dabei legt eine Graugans zwischen vier und neun Eier. Die Vögel sind tag- und nachtaktiv und treten in großen Schwärmen auf. Nur kurz vor und während der Brutzeit sondern sich die Graugänse von einander ab und treten ihren Artgenossen gegenüber aggressiv auf.
Grundmoränenlandschaft
Grundmoränenlandschaft
Die Grundmoränenlandschaft ist die Landschaft, die nach dem Abschmelzen des Gletschereises in der Landschaft bleibt. Dort finden sich dann Formen, die entweder durch Erosion oder Akkumulation vom Gletschereis geschaffen wurden. Zu den Erosionsformen zählen Zungenbecken- und Rinnenseen, zu den Akkumulationsformen die Drumlins, Oser oder Kames. Die Grundmoränenlandschaft gibt außerdem Rückschlüsse auf das Ausmaß der glazigenen Überprägung, deren Herkunft und die Eisbewegung.
Gullfoss
Gullfoss
Gullfoss bedeutet „goldener Wasserfall“. Der Name bezieht sich auf die schöne goldene Färbung des Wassers im Abendlicht. Der Wasserfall wird von dem Fluss Hvítá („weißer Fluss“) auf seinem Weg vom Zungenbeckensee „Hvítárvatn“ zum Atlantik gespeist. Bei normalem Abfluss der Hvítá liegt die Schüttung bei beeindruckenden 100m³ pro Sekunde. Aus geomorphologischer/geologischer Sicht stellt der Gullfoss ebenfalls eine Besonderheit dar. Er fällt über zwei Stufen in unterschiedliche Richtungen. Auslöser hierfür sind die Basaltdecken mit unterschiedlich gerichteter Klüftigkeit im Untergrund. Die Klüfte wirken sich maßgeblich auf die Tiefenerosion aus und führten somit zu dem abrupten Richtungswechsel der Hvítá an dieser Stelle.
Hängetal
Hängetal
Ein Hängetal ist im Prinzip auch ein Trogtal. Allerdings entsteht es aus einem kleineren Seitental, welches durch einen kleineren Gletscher, der in den Hauptgletscher „mündete“, geprägt wurde. Dabei wurde das Tal bei weitem nicht so stark eingetieft wie das Haupttal.
Vor der Vereisung mündeten die Täler gleichsohlig, also auf einer Ebene, ineinander. Durch die verschieden starke Eintiefung der Täler liegt die Sohle des Haupttals nun wesentlich tiefer als die der Nebentäler, die somit über ihm hängen. In den meisten Fällen verläuft in einem Hängetal ein Bach, der in einem Wasserfall in das Haupttal stürzt.
Hekla
Hekla
Die Hekla zählt zu den Zentralvulkanen. Die typische Kegelform von Zentralvulkanen entsteht durch die Schichtung von Lava und Pyroklastika. Die Besonderheit bei der Hekla ist, dass sie eine gemischte Tätigkeit aufweist. Das heißt, dass sie abwechselnd explosiv und effusiv Lava eruptiert. Ob die Eruption effusiv oder explosiv erfolgt hängt vor allem vom Kieselsäureanteil und dem Gasgehalt des Magmas ab. Ein weiterer Faktor ist das Vorhandensein von Wasser oder Eis. Des Weiteren zählt die Hekla zu den rückenförmigen Zentralvulkanen. Die Förderung der Lava erfolgt auf Island häufig aus Spalten. Durch die Förderung werden rückenartige Strukturen aufgebaut.
Die Ausbrüche der Hekla sind bis 7000 Jahre vor heute durch Tephrachronologie datiert. Es hat sich herausgestellt, dass die Hekla im Laufe der Zeit ihren Ausbruchszyklus immer wieder verändert hat. Von 7000 bis 1000 Jahren vor heute brach sie etwas alle 1000-1500 Jahre aus. Ab ca. 1000 vor heute verkürzte sich der Zyklus auf etwa alle 50 Jahre. Dies führte schließlich zur Entsiedlung des Gebietes, da die Menschen den Ausfall von Ernten nicht mehr verkraften konnten.
Hochtemperaturgebiet
Hochtemperaturgebiet
Gebiete mit einem hohen Anteil an Erdwärme vulkanischen Ursprungs werden in Niedrig- und Hochtemperaturgebiete unterteilt. Unterscheidungskriterium ist die Temperatur des Wassers, welches in Form von heißem Dampf oder heißen Quellen zu Tage tritt. Bei Temperaturen unter 150° Celsius spricht man von „Niedrigtemperaturgebieten“, bei Werten darüber von „Hochtemperaturgebieten“.
Typische Erscheinungsformen der Hochtemperaturgebiete sind neben Solfataren- und Fumarolenfeldern, auch kochende Schlammtümpel und –töpfe. Diese postvulkanischen Erscheinungen deuten ebenfalls auf einen abklingenden Vulkanismus hin.
Höfn
Höfn
Höfn í Hornafirði (dt. Hafen im Hornfjord) ist mit 1635 Einwohnern die einzige und größte Stadt der Gemeinde Hornafjörður (isl. Sveitarfélagið Hornafjörður), welche im Südosten Islands in der Region Austurland liegt. Die Stadt selbst befindet sich am Fuße des Vatnajökull auf einer Landzunge zwischen Hornafjörður und Skarðsfjörður. Höfn wurde 1897 von Ottó Tuliníus zum Handelsort erklärt. In seinem Haus befindet sich heute das Heimatmuseum. Desweiteren besitzt Höfn ein Schifffahrtsmuseum sowie den einzigen Hafen an der für Schifffahrt sonst zu seichten Südküste. Die Einwohner leben hauptsächlich vom Fischfang und dessen Verarbeitung, Handel und Landwirtschaft. Außerdem gewinnt der Tourismus dort immer mehr an Bedeutung.
Húsavík
Húsavík
Húsavík (isländ.: Húsavíkbær), auch „Hausbucht-Ort“ gennant, liegt im Norden Islands, in der Skjálfanda-Bucht. Die Stadt war früher einer der bedeutendsten Fischerorte und ein klassischer Ort für Walfang. Mit einem Anstieg im Touristenaufkommen ging man aber allmählich zur Alternative der Walbeobachtung über. Dies hat mehrere Vorteile: die Fischer verdienen weiterhin Geld, es lockt Touristen an und die Walpopulation wird geschützt.
Im Juni 2006 wurde die ehemalige Stadtgemeinde Húsavík mit den Landgemeinden Keldunes, Öxarfjörður und Raufarhöfn zur neuen Gemeinde Norðurþing zusammengelegt. Húsavík war bis dahin, basierend auf der Einwohnerzahl, die größte Gemeinde mit 2.300 Einwohnern. Insgesamt leben 3.000 Einwohner in der Gemeinde Norðurþing 3.000; ca. 90% davon in Húsavík.
Mit einer Fläche von 3.800 km2 zählt die Stadt, geographisch betrachtet zu einer der größten Islands. Die Haupterwerbszweige Húsavíks sind der Fischfang und die anschließende Verarbeitung. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, der eine zunehmende Einnahmequelle darstellt. Abgesehen von dem skurrilen Isländischen Phallusmuseum, dem einzigen Penismuseum der Welt, bietet Húsavík Walbeobachtungsfahrten, das oben erwähnte Walmuseum und eine außergewöhnliche Kirche in unmittelbarer Nähe des Hafens. Sie wurde 1906-07 erbaut und fällt vor allem durch ihren, für isländische Verhältnisse hohen Glockenturm (26m), ihr grünes Dach und ihre fast quadratisch anmutende Bauweise auf. Húsavík ist zudem ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Region; zum Beispiel zum Mývatn.
Hydromagmatische Explosion
Hydromagmatische Explosion
Trifft Magma aus dem Erdmantel beim Aufstieg auf Wasser (sei es z.B. Grundwasser im Boden oder die Eisdecke eines Gletschers), so verdampft dieses schlagartig. Das Volumen nimmt zu und es entsteht ein hydrostatischer Druck von bis zu 30 kbar, was einen stark explosiven Charakter der Eruption zur Folge hat. Außerdem unterscheidet sich dann die Größe des ausgeworfenen Materials dahingehend, dass es wesentlich kleiner ist (Asche-Fraktion), was einen Aufstieg in die Atmosphäre als Aschewolke begünstigen kann (z.B. Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010).
Ingólfhöfði
Ingólfhöfði
Ingólfhöfði ist eine kleine Island vorgelagerte Felsinsel, südlich des Hofes Fagurhólsmýri. Im Jahre 874 landete vermutlich auf dieser Insel Ingólfur Arnarson, der erste Siedler Islands.
Ingólfhöfði ist ein Naturschutzgebiet und nur schwierig zu erreichen, weshalb geführte Touren angeboten werden. Ein Viehanhänger bringt die Besucher sicher durch das Watt. Die Insel ist über einen Kilometer lang und ein kurzer, steiler Aufstieg führt zum Aussichtspunkt, den Vogelklippen. Dort sind zahlreiche Vogelarten zu beobachten, unter anderem der Lundi (isl.) oder auch Papageientaucher genannt. Außerdem findet sich hier ein Leuchtturm, ein Denkmal für den ersten Siedler und eine Schutzhütte, für Wind und Wetter.
Ingólfur Arnarson
Ingólfur Arnarson
Nachdem Garðar Svávarsson, ein Schwede und der Norweger Naddodd versuchten sich dauerhaft auf Islandniederzulassen, war es schließlich Ingólfur Arnarson dem es laut Legende erfolgreich gelang, welcher daraufhin der erste Isländer wurde. Er war Westnorweger und landete auf einer Island vorgelagerten Insel, die fortan Ingólfhöfði genannt wurde. Da er jedoch nach einem alten Brauch sich an dem Ort niederzulassen hat, an dem der Hochsitzpfeiler des Bootes strandete, folgte eine lange Suche.
Letztendlich ließ er sich im Gebiet der heutigen Hauptstadt nieder, denn er fand nach vier Jahren der Suche einen Ort, der aus zahlreichen dampfenden Quellen bestand und gab der Siedlung den Namen Reykjavík, was so viel wie Rauchbucht bedeutet. Dies geschah im Jahre 874, das als offizieller Beginn der Besiedlung Islands gilt-
Jökulsárlón
Jökulsárlón
Der Jökulsárlón, zu Deutsch Gletscherflusslagune, ist ein Gletschersee am Südrand des Vatnajökull. Er liegt auf dem Breiðamerkursander zwischen Höfn und dem Skaftafell-Nationalpark.
Reichte die Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull im Jahre 1890 noch fast bis an die Küste heran, hat sich diese bis heute um über 2km zurückgezogen und dabei den See hinterlassen. Mit 248 Metern ist der Jökulsárlón der tiefste See des Landes. Charakteristisch sind auch die auf dem See treibenden Eisberge mit ihren bizarren Formen und dem leuchtend blauen Schimmer
Kammeis
Kammeis
Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und dem Vorhandensein von Wasser bilden sich in den oberen Poren des Bodens Eiskristalle. Durch Sublimation von Wasserdampf an den Kristallen können senkrechte, feine Eisnadeln entstehen (das sog. Kammeis), die in der Lage sind, einzelne Bodenpartikel anzuheben. Tauen diese wieder, so fallen sie meist zur Seite um und transportieren so die Bodenpartikel ein kleines Stück hangabwärts.
Kar
Kar
Kare bilden sich durch die erosive Arbeit von Gletschereis, das sich in einer Hangmulde akkumuliert. Die Erosion wirkt an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark. Am Bergschrund, also am hangseitigen Rand eines Kargletschers wirkt die Frostverwitterung stärker als am darüber liegenden Hang, wodurch dieser versteilt wird. Der so produzierte Schutt wird vom Gletscher aufgenommen und weggeführt. Mit zunehmender Eintiefung werden auch die Seitenhänge des Kars versteilt. So bildet sich nach und nach die für ein Kar typische Form eines hangabwärts offenen Sessels.
Kárahnjúkar-Staudamm
Kárahnjúkar-Staudamm
Der neue Kárahnjúkar-Staudamm stellt alle bereits vorhandenen Wasserkraftwerke in seinen Schatten. Mehr als 4600 Gigawatt jährlich produziert das Kraftwerk seit April 2007 für die Aluminiumschmelze in Reydarfjördur. Zur Energiegewinnung werden die zwei Gletscherflüsse Jokulsa a Dal und Jokulsa i Fljotsdal vom Vatnajökull seit September 2006 gestaut. Rund 57 Quadratkilometer Fläche bedeckt der Stausee mittlerweile. Insgesamt hat der Staudamm drei Dämme. Einen mittleren mit Beton beschichteten Damm aus Steinschüttung und zwei kleinere Seitendämme. Der mittlere Kahranjukastifla-Damm ist mit einer Höhe von 193 Metern und einer Länge von über 700 Metern der längste (Foto Blick auf Staumauer). Mehr als 8,5 Millionen Kubikmeter Füllmaterial wurden dafür benötigt. Die beiden Seitendämme, der Desjarstifla und der Saudardalsstifla erscheinen dagegen winzig. Ist der Staudamm komplett gefüllt, befindet sich der Wasserspiegel 625 Meter über NN. Das Wasser stürzt dann über ein Betonüberlaufrohr 90 Meter in die Tiefe.
Die Grundlage für das Projekt wurde im Jahr 2001 mit dem erfolgreichen Abschluss einer Umweltverträglichkeitsprüfung geschaffen. Im Jahr 2002 begann man mit dem Bau der Vorbereitungsarbeiten, wie dem Errichten von Baustellenstraßen. Ein Jahr später begannen die beiden verantwortlichen Firmen, eine italienische und eine Firma aus Island, mit den Arbeiten an den Dämmen. Wie oben bereits erwähnt begann man im September 2006 mit dem Aufstauen des Wassers.
Trotz der erfolgreichen Umweltverträglichkeitsprüfung äußern sich bis heute Naturschützer, Politiker und viele andere negativ über das Projekt. Zum einen befindet sich der Damm auf seismisch instabilem Untergrund und zum anderen verstößt er gegen die ökologischen und sozialen Standards der Weltkommission für Staudämme (WCD). Des Weiteren befindet er sich auf der schwarzen Liste der Staudämme des World Wide Fund for Nature (WWF). So kann ein Erdbeben verheerende Auswirkungen auf die Staumauern haben. Aber auch ein Vulkanausbruch unter dem Eis des Vatnajökull hat einen negativen Effekt auf den Staudamm. Die dabei entstehenden Gletscherläufe können die Statik der Staumauern vor große Probleme stellen. Natürlich hat man derartige Szenarien bei der Erbauung des Kárahnjúkar-Kraftwerks berücksichtigt und versucht sich auf etwaige Naturereignisse einzustellen. So kommen beispielsweise weitere Turbinen zum Einsatz, welche den Druck mindern sollen, falls dieser einen gewissen Wert überschreitet. Diese Möglichkeit wird häufig schon während der Sommermonate genutzt, wenn bei erhöhter Schneeschmelze dem Stausee mehr Wasser zukommt, als in den Wintermonaten.
Ein weiteres Risiko stellt der positive Porenwasserdruck an den Hängen der Staumauern dar. Bei völliger Sättigung der Poren mit Wasser, ist die Oberflächenspannung im Porenwasser und somit die bindungsverstärkende Wirkung verschwunden. Hinzu kommt, dass eine Wassersättigung der Poren sogar zu Auftriebskräften führt und dadurch der Zusammenhalt des Materialkörpers zusätzlich vermindert wird. Dies kann zu viskosem Fließen des Bodens führen, was am Hang rechts des Kárahnjúkastífla schon gut zu erkennen ist. Die am Hang zu sehenden Solifluktionsloben sind ein erster Hinweis auf die schon jetzt vorherrschenden Hangbewegungen.
Seit der Fertigstellung im Jahr 2006 wurden 60 Quadratkilometer Land geflutet. Dadurch verschwanden circa 70 Wasserfälle, zahlreiche Weideflächen für die letzten Rentiere und eine Landschaft mit seltenen Pflanzen. Zudem warnten die Umweltschützer vor einer veränderten Flusslandschaft unterhalb des Staudammes. Experten des Aluminium-Konzerns Alcoa sahen allerdings nur geringe Auswirkungen auf Flora und Fauna.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist das Investitionsvolumen von 1 Milliarde Euro. Zwar liefert der Staudamm enorme Energien, aber die Wartungsarbeiten und die Gefahr durch Erdbeben und Vulkanausbrüche ist enorm. Zu den Wartungsarbeiten gehört das ständige Beseitigen der Sedimentfracht des Gletschers, die sich hauptsächlich am Fuß der Staumauer ablagert. Kommt es hier zu Versäumnissen, ist die Stabilität der Staumauer durch den zusätzlichen Druck gefährdet. Viele Kritiker zweifeln dadurch an der Rentabilität des gesamten Projektes.
Ein positiver Aspekt sind sicherlich die entstandenen Arbeitsplätze. Am Staudamm und im Aluminiumwerk haben rund 800 Leute einen dauerhaften Job gefunden. Auch am Bau des Staudammes waren einige Isländer angestellt. Der Großteil der Arbeiter stammte jedoch aus Portugal, Italien und China.
Karling
Karling
Ein Karling entsteht, wenn an allen Seiten eines Berges Kargletscher vorkommen. Durch ihre rückschreitende Erosion formen sie den Berg schließlich so zu, dass nur noch die für Karlinge typische pyramidenähnlich Form bleibt. Ein extremes Beispiel für einen Karling ist das Matterhorn bei Zermatt in der Schweiz.
Kaskadenwasserfall
Kaskadenwasserfall
Ein Kaskadenwasserfall bildet sich, indem Wasser über eine harte Basaltdecke fällt und in der darunter liegenden weicheren Schicht sogenannte Tosbecken entstehen lässt, die dann zu einer Auskolkung führen. Dieser Prozess findet permanent statt und führt zu einer rück- schreitenden Erosion. Die härtere Deckschicht wird unterhöhlt, verliert an Stabilität und bricht schließlich ab. Der Wasserfall weicht unter Beibehaltung der Steilheit flussaufwärts zurück.
Klamm
Klamm
Eine Klamm ist eine tief eingeschnittene Gebirgsschlucht mit einem typischen Talquerprofil, welches sich durch beinahe senkrechte und/oder überhängende Wände auszeichnet. Der Talboden ist im Verhältnis zu den Wänden sehr schmal. Eine Klamm kann sich nur in standfesten, widerständigen Gesteinen bilden und entsteht durch intensive Tiefenerosion, durch Flussarbeit, bei sehr geringer bis fehlender Denudation der Hänge. Die maximale Tiefe einer Klamm entspricht der kritischen Höhe der umgebenden Wände.
Krafla-Feuer
Krafla-Feuer
Jüngste Serie von Vulkanausbrüchen und tektonischer Aktivität (1975-1984) nahe der Krafla, welche den „Mývatn-Feuern” ähneln: Erhöhte seismische Aktivität kündigte 1975 die ersten Eruptionen und Rifting-Prozesse an (siehe Mittelozeanischer Rücken). Bis 1984 wurden insgesamt 17 Einzelereignisse beobachtet und beschrieben. Beim Leirhnjúkur-Spaltensystem lassen sich die von älteren Ausbrüchen stammenden Lavadecken deutlich von jüngeren -welche noch nicht ausgekühlt sind und noch immer dampfen- anhand des Flechtenbewuchses und der verschiedenen morphologischen Strukturen abgrenzen.
Lagarfljót
Lagarfljót
Bekannt ist der Lagarfljót einer Sage nach durch das Lagarfljótsormurinn, einem Monster, welches in den Tiefen des Sees lebt und als Schwester des im schottischen Loch Ness lebenden Monsters „Nessi“ gilt.
In seiner größten Ausdehnung besitzt der Lagarfljót eine Breite von 2,5km, eine Länge von 35km, eine Tiefe von 112m und birgt ein Volumen von 30.80km³. Hauptsächlich wird er durch die Flüsse Kelduá und Jökulsá á Dal, deren frühere Eismassen zwei große Trogtäler hinterließen sowie 20 weiteren kleinen Zuflüssen gespeist. Seine Trübung hat er den Sedimenten des Gletschers Vatnajökull zu verdanken, die hier eine Mächtigkeit zwischen 10 und 100m besitzen. Der See liegt unter 100m über dem Meeresspiegel, wohingegen die glattgeschliffenen Seitenhänge bis zur Trogschulter eine Höhe von über 600m erreichen. Dies gibt eine Vorstellung über die Mächtigkeit der Eismassen, die ehemals in Richtung Norden in den Nordatlantik geführt haben.
Lagunenbildung
Lagunenbildung
Die Lagune ist ein Flachwasserbereich, welcher durch eine Nehrung vom Meer getrennt wurde. Eine Nehrung ist ein langgestreckter Akkumulationskörper aus Lockermaterial, der durch Strandversetzung, Brandungsschub sowie durch Wind herbeigewehte Sandmengen an Lockermaterialküsten entstehen kann. Nehrungen sind typisch für Küsten mit geringem Tidenhub.
Laki-Krater
Laki Ausbruch/Krater
1783/84 fand der Ausbruch des Laki statt, der bis heute als schlimmste Vulkankatastrophe des Landes gilt. In diesem Winter produzierten etwa 130 Krater ein Gesamtvolumen von ungefähr 12 km³ (VEI 6) an Lava, dies ist somit die größte in historischer Zeit ausgestoßene Menge an Lava. Der acht Monate andauernde Ausbruch hatte schwerwiegende Folgen für das ganze Land. Mehr als ein Fünftel der Landbevölkerung starb und zahlreiche Tiere verendeten. Die Auswirkungen waren bis auf das europäische Festland und die britischen Inseln zu spüren. Auf denen starben als Folge der giftigen Wolken ca. 25.000 Menschen. Die Laki-Krater (isl. Lakagígar) liegen im Süden Islands in der Nähe des Schluchttals Eldgjá. Geologisch gesehen werden die Krater zu dem Vulkansystem der Grímsvötn gezählt.
Mink
Mink/Amerikanischer Nerz (Mustela vison)
Bei Mustela vison handelt es sich um ein Raubtier aus der Familie der Marder (Mustelidae). Das dämmerungs- und nachtaktive Tier hat eine Kopfrumpflänge von etwa 30 bis 43cm. Das Gewicht liegt dabei in der Regel zwischen 0,7 und 2,3kg. Der Mink wurde im Jahr 1931 zur Pelztierzucht nach Island eingeführt. Schon nach kurzer Zeit konnten einige Tiere entkommen und sich in Freiheit erfolgreich Vermehren. Mitte der 70er hatte sich der Nerz bereits im gesamten Isländischen Tiefland verbreitet. Vor allem die isländische Vogelwelt soll unter dem eingeschleppten Beutegreifer zu leiden haben. Bereits seit 1939 wird deshalb die Minkjagd von der isländischen Regierung unterstützt und belohnt. Auch heute finden noch meist reißerisch inszenierte Minkjagdkampagnen statt. Erstmalige Untersuchungen auf der Snaefellsnes Halbinsel (1809km²) ergaben für die Jahre 2001 und 2002 eine durchschnittliche Populationszahl von 797 Tieren.
Missetäterwüste
Missetäterwüste
Hinter dem Namen Missetäterwüste (Ódáðahraun) verbirgt sich das mit etwa 4.500 km² größte zusammenhängende Lavafeld Islands. Die rhyolitische Lava floss bei relativ niedrigen Temperaturen langsam aus und kühlte schnell ab. Da jedoch von unten her ständig neue Lava nach oben drückte, riss die Lava an der Oberfläche schollenartig auf. Das Alter der verschiedenen übereinander liegenden Lavaschichten beträgt zwischen 30 und 9.000 Jahren. Der Name Missetäterwüste stammt daher, dass die im Mittelalter beim Althing als Gesetzlose erklärten Verbrecher hierher flüchteten, weil sie sich in dieser abgelegenen und schwer zugänglichen Region vor ihren Verfolgern verstecken konnten. Interessanterweise nutzten die amerikanischen Astronauten in der Vergangenheit das unwegsame, schroffe Gelände zum Training für die bevorstehende Mondlandung. So hält sich bis heute das Gerücht, die Bilder der ersten Mondlandung stammten aus genau dieser Gegend. Pflanzen wachsen nur am Rande der wenigen Schmelzwasserflüsse, die ab und an das Gebiet durchziehen.
Mittelmoräne
Mittelmoräne
Mittelmoränen entstehen beim Zusammenfließen zweier etwa gleichgroßer Talgletscher. Sie bilden sich aus den beiden Seitenmoränen der Talgletscher. Es sind also auf der Mitte der beiden Gletscher in Längsrichtung verlaufende Schuttstreifen. Viele große Talgletscher besitzen mehrere Mittelmoränen, was darauf schließen lässt, dass ihr Eis vom Zusammenfluss mehrerer Gletscher stammt. Seitenmoränen kleinerer Gletscher, die in einen großen Gletscher münden, werden häufig vom Eis des großen Gletschers überfahren. Sie bilden also keine Mittelmoräne.
Mittelozeanischer Rücken
Mittelozeanischer Rücken
Divergente Plattengrenze und zweitgrößte, hauptsächlich submarine Strukturform der Erde, die nur in Island an die Oberfläche tritt. Angetrieben von Konvektionsströmungen der Magma im Erdmantel driftet die Erdkruste an diesen Stellen auseinander (Rifting) und es wird neue erschaffen, was mit vulkanischen Ausbrüchen, der Bildung von Spaltenschwärmen, Erdbeben und der Absenkung oder Erhöhung des Reliefs einher geht. Rund 80% des weltweiten Ausflusses an Lava findet hier statt.
Mure
Mure
Unter Murenabgängen versteht man Abtragungen von wassergesättigten Schuttströmen, die sich mit hoher Geschwindigkeit hangabwärts bewegen. Ursache ist der durch Wassersättigung entstehende positive Wasserporendruck, der die Kohäsion des Materials soweit herabsetzt, dass die Fließgrenze überschritten wird. Voraussetzung für diese Art von Abtragung ist eine hohe Akkumulationsrate großer Schuttmengen mit hohem Anteil von Feinmaterial und ein großes Gefälle. Auslösende Faktoren sind z.B. Starkregenereignisse oder eine plötzliche Schmelzwasserzufuhr. Da Schneemassen hauptsächlich im Spätwinter und Anfang des Frühlings auftauen, ist dies die häufigste Zeit für Murenabgänge.
Mývatn-Feuer
Mývatn-Feuer
Eine Serie von Vulkanausbrüchen und tektonischer Aktivität (1724-1729) nahe des Mývatn: Am 17. Mai 1724 entstand der Víti-Krater - ein Sprengtrichter - durch den Kontakt von aufsteigendem Magma mit externen Wässern. Im Januar 1725 erschufen Rifting-Vorgänge und damit verbundene Erdbeben ein Spaltensystem (siehe Mittelozeanischer Rücken) nahe des Leirhnjúkur. Die dabei entstehenden Lavaströme, welche in mehreren Phasen bis 1729 austraten, flossen sogar bis in den Mývatn und zerstörten u.a. Teile des damaligen Reykjahilð.
Nährgebiet
Nährgebiet
Das Nährgebiet eines Gletscher ist ein Akkumulationsgebiet. Dabei herrscht im oberen Teil des Gletschers Schneefallüberschuss. Dadurch trägt der Gletscher in dieser Zone das ganze Jahr hindurch eine weiße Schneedecke. In diesem Bereich des Gletschers überwiegt der Massengewinn.
Obsidian
Obsidian
Der Obsidian ist ein vulkanisches Gesteinsglas mit Gasresten und weniger als 3% Wasser. Er entsteht aus rasch erstarrter und siliciumreicher (rhyolithischer) Lava.
Die Eigenschaften von Obsidian sind:
- schwarze, dunkelgraue bis dunkelbraune Farbe
- glasartige homogene, amorphe, manchmal auch schlackig-blasige Struktur
- muscheliger oder äußerst scharfkantiger Bruch
- oft mit kleinen weißlichen radialstrahligen oder kugelförmigen Kristallgebilden z.B. von Feldspat
Öskjuvatn
Öskjuvatn
Der 220 m tiefe See liegt in einer Einsturzcaldera im nördlichen Hochland. Im Laufe der Zeit bildete sich durch die Ansammlung von Niederschlagswasser der tiefste See Islands, der eine Fläche von knapp 11 km² bedeckt. Zwei Deutsche, der Maler Max Rudloff und der Geologe Walther von Knebel verschollten spurlos, nachdem sie mit einem Schlauchboot auf dem Öskjuvatn unterwegs waren. Als mögliche Ursache für das Verschwinden gilt das gleiche Phänomen, wie es auf ähnliche Weise auch im Bermudadreieck zu beobachten ist: Wenn aufgrund vulkanischer Aktivität unter einem See Kohlenstoffdioxid ausgast, wird die Oberflächenspannung des Wassers schlagartig herabgesetzt, so dass an der Wasseroberfläche befindliche Objekte, wie Schiffe oder auch Schwimmer, durch den fehlenden Auftrieb wie ein Stein in der Tiefe versinken.
Pechstein
Pechstein
Beim Pechstein handelt es sich um eine Varietät des Rhyolith. Er bildet sich durch rasches abkühlen, ähnlich dem Obsidian, hat meist eine schwarze Farbe und einen Fettglanz ähnlich der Steinkohle. Ein wichtiger Bestandteil des Pechsteins ist Wasser. Ab 4-6 % Wasseranteil bezeichnet man ihn als Perlit, welcher sich durch seine Blasenstruktur hervorragend als Isoliermaterial eignet.
Positiver Porenwasserdruck
Positiver Porenwasserdruck
Bei völliger Sättigung der Poren mit Wasser, ist die Oberflächenspannung im Porenwasser und somit die bindungsverstärkende Wirkung verschwunden. Hinzu kommt, dass eine Wassersättigung der Poren sogar zu Auftriebskräften führt und dadurch der Zusammenhalt des Materialkörpers zusätzlich vermindert wird. Der nun vorherrschende positive Porenwasserdruck kann gegeben falls zu viskosem Fließen des Bodens führen.
Pseudokrater
Pseudokrater
Wenn heiße Lavaströme über wasserhaltigen Untergrund wie Seen, Sümpfe oder Moore fließen, können sogenannte Pseudokrater entstehen. Bei diesen handelt es sich nicht um echte Vulkane, da keine Magmaförderung durch den Schlot zu verzeichnen ist. Die Krater bilden sich vielmehr durch starke Wasserdampfexplosionen, die sich infolge einer schlagartige Verdampfung des Wassers einstellen. Der Druck der Wasserdampfexplosionen lässt die Lavadecke aufsprengen und bis zu 20 m tiefe Trichter werden gebildet. Zurückfallende Lavafetzen lagern sich ringförmig um den Krater und formen die charakteristischen Schlackenkegel aus.
Rhyolith
Rhyolith
Rhyolith gehört zu den magmatischen Gesteinen. Genauer handelt es sich um einen sauren Vulkanit, dessen äquivalent bei den Plutoniten der Granit ist. Beide Gesteine haben in etwa die gleiche Zusammensetzung, unterscheiden sich jedoch in ihrer Mineralkorngröße. Während beim Basalt durchaus einzelne Minerale zu erkennen sind ist dies beim Rhyolith nicht möglich. Bei ihnen wurde die Schmelze beim erreichen der Oberfläche regelrecht abgeschreckt so dass sich lediglich kleinere Minerale bilden konnten. Die Gesteine können etliche Farbtöne annehmen, von weiß, grau und rot bis hin zu gelblichen Farben ist alles möglich. Rhyoliths besteht aus drei Mineralen, Quarz (SiO2), Plagioklas und Alkalifeldspat. Da es sich um ein saures Gestein handelt ist der Anteil von SiO2 > 65 % des Steins.
Riftzone
Riftzone
Als Riftzone bezeichnet man in der Tektonik eine Spalte zwischen zwei Kontinentalplatten. Abgeleitet wird der Begriff von der Bezeichnung ‚Rift’, welche in der Geologie für eine schmale Spalte oder Brüche der Erdkruste verwendet wird. Riftzonen entstehen an Stellen, an denen die Kontinentalplatten auseinanderdriften. Im Zuge dieses Prozesses bilden sich Schwäche- und Dehnungszonen. In Folge dessen sinken entlang dieser „Störungszonen“ Gesteinspakete ab und bilden Senken und Gräben. Solche Bereiche werden als Riftzonen oder auch Rift-Valleys bezeichnet.
Solche Grabenbereiche führen zur Entstehung ozeanischer Rücken. Dies ist bedingt durch das Nachquellen von Lava in entstandene Risse. Die Nordatlantische Riftzone, die geographisch gesehen Island unterirdisch durchschneidet, ist beeinflusst durch das Auseinanderdriften der eurasischen und nordamerikanischen Platte.
Rundhöcker
Rundhöcker
Rundhöcker sind asymmetrische Felsbuckel mit stromlinienförmig gerundeter, abgeflachter Stoßseite und kantiger Leeseite, die von Klüften begrenzt ist. Detersion und Detraktion formen Rundhöcker aus Erhebungen des Felsuntergrundes. Rundhöcker treten in großer Anzahl in den Kernbereichen der pleistozänen Inlandeis-Vergletscherung auf. Anhand ihrer Ausrichtung kann man noch heute auf die Eisbewegungsrichtung schließen. Gebirgsvergletscherung erzeugt Rundhöcker vorwiegend an Stellen mit mäßiger Eisbewegung.
Sanderfläche
Sanderfläche
Sanderflächen (von isl.sandur) gehören zur glazialen Serie, sind Ablagerungen der Schmelzwasserströme oder Gletscherläufe und liegen vor einer Endmoräne. Der große Unterschied zu den Moränen besteht darin, dass Sander nicht durch direkte Gletschereinwirkung, sondern durch Schmelzwässer entstanden sind. Wenn sich die Schmelzwässer in das Gletschervorland ergießen, nimmt die Transportkraft des Wassers schnell ab, so bilden sich die typischen Schwemmfächer mit Korngrößensortierungen. Die gröbsten Sedimente werden kurz hinter dem Gletschertor abgelagert, es folgen die Kiese und schließlich die Sande.
Schären
Schären
Hierbei handelt es sich um glazial überprägte Felsen in Fjorden, die teilweise noch aus dem Meer heraus ragen. Sie entstehen durch Detraktion und Detersion. Fließt ein Gletscher über harte, erosionsresistente Felsen spielen diese zwei Prozesse eine große Rolle. Auf der Luv – Seite wird das Gestein abgeschliffen (Detersion), während das Eis auf der Lee – Seite am Felsen fest friert und durch die Bewegung ganze Blöcke heraus reißt (Detraktion). Dadurch entstehen Rundhöcker, die auf der einen Seite flach ansteigen (Luv) und auf der anderen steil abfallen (Lee). Schären sind also Rundhöcker, die unter dem Meeresspiegel liegen und teilweise über die Wasseroberfläche ragen. In den meisten Fällen kommen sie in Scharen, sog. Schärenhöfen vor.
Schmelzwässer
Schmelzwässer
Schmelzwässer sind an Gletschern entstehende Wässer, deren Abflussgang eine Funktion der Gletschertemperatur ist. Zu unterscheiden sind intraglaziäre, subglaziäre, supraglaziäre und proglaziäre Schmelzwässer.
Schmelzwasser, welches in Spalten innerhalb des Eiskörpers auftritt, wird als intraglaziäres Schmelzwasser bezeichnet. Subglaziäre Schmelzwässer treten ebenfalls in Spalten und Hohlräumen auf, allerdings an der Gletscherbasis. Im Gletscherzungenbereich oberflächlich abfließendes Wasser wird als supraglaziäres Schmelzwasser bezeichnet und proglaziäre Schmelzwässer treten vor dem Gletscher auf.
Schweißschlacke
Schweißschlacke
Schweißschlacke: nicht geflossenes, sondern ausgeworfenes Gesteinsmaterial, dass direkt neben den Schloten an den Boden „geschweißt“ wurde. Der Begriff beschreibt eine spezielle pyroklastische Ablagerung, die aus ausgeschleuderten, glutflüssigen Lavafetzen besteht.
Seitenmoräne
Seitenmoräne
Seitenmoränen findet man an den Seiten von Talgletschern. Sie entstehen einerseits durch Steinschlag der seitlichen Hänge. Dies macht allerdings nur einen kleinen Teil aus. Wichtiger ist das Ausschmelzen des Untermoränenmaterials. Der größte Teil jedoch wird der Seitenmoräne jedoch durch sogenanntes „dumping“ zugeführt. Dabei fällt vom Gletschereis erodiertes Material auf die Seiten des Gletschers.
Im Zehrgebiet, wo die Eisströmungslinien nach außen gerichtet sind, wird außerdem Debris der Obermoräne zu den Seiten verlagert. Von dort aus kann es an den Seiten der Gletscherzungen herabstürzen, rollen oder gleiten.
Sinter
Sinter
Als Sinter bezeichnet man Ablagerungen an Austritten mineralischer Wässer, wie z.B. bei Geysiren oder heissen Quellen. Durch Druck- und/oder Temperaturänderung sowie Oxidation werden die in den Wässern gelösten Mineralien ausgefällt und in situ abgelagert. In den isländischen Hydrothermalgebieten ist vor allem Kieselsinter mit einem Siliziumdioxidgehalt von mehr als 50% vorzufinden, dieser wird auch als Geyserit bezeichnet.
Skaftafell
Skaftafell
Der Skaftafell-Nationalpark im Süden Islands ist der zweitgrößte Nationalpark des Landes. Nach seiner Gründung 1967 wurde er mehrmals erweitert und umfasst nun eine Fläche von 4800km2. Besonders beliebt ist der Park bei Wandertouristen, da in der rauen Natur keine Straßen vorhanden sind.
Solifluktion
Solifluktion
Bei der Solifluktion handelt es sich um gravitative Massenbewegungen des Bodenmaterials infolge einer Wassersättigung des Auftaubodens. Wenn die materialspezifische Fließgrenze überschritten ist, beginnt der Auftaubereich sich hangabwärts zu bewegen – das sogenannte Bodenfließen setzt ein. Die Abtragungsrate ist abhängig von der Hangneigung, der Wasserspeicherkapazität, sowie der Porengrößenverteilung des Materials, wobei ein hoher Feinmaterialanteil die Solifluktion positiv beeinflusst. Bereits ab einer Hangneigung von 2-3˚ kann Feinmaterial infolge der herabgesetzten Kohäsion der Partikel (positiver Porenwasserdruck), in Bewegung gesetzt werden. Der Begriff Gelifluktion (lat.: gelare = gefrieren; fluere = fließen) beschreibt die periglaziale Variante der Solifluktion.
Steinstreifen
Steinstreifen
In Gebieten mit Permafrost findet man häufig sog. Frostmusterböden. Das sind Steinringe oder -streifen, die sich durch Frosthub bilden. Für ihre Bildung ist eine Regolithdecke mit unterschiedlichen Korngrößen, von Steinen bis hin zu Feinsand und Schluff, nötig. Durch wiederholtes Auffrieren des Bodens werden die gröberen Körner langsam an die Oberfläche gehoben, da die Lücken die dabei entstehen schnell durch Feinmaterial aufgefüllt werden. Mit der Zeit ordnet sich das Grobmaterial so an, dass es Polygone bildet. Grund dafür ist die Aufwölbung des Bodens durch Frosthub, wodurch die Steine von der Vollform „herab rollen“. Polygone oder Steinkreise, kommen auf ebenem Relief vor. Mit steigender Hangneigung ziehen sie sich in die Länge, bis schließlich Steinstreifen entstehen.
Stratovulkan
Stratovulkan
Ein Stratovulkan wird auch als Schichtvulkan bezeichnet. Dieser Name verrät sogleich den Aufbau des Phänomens: Der Vulkan besteht aus einzelnen Schichten aus Lava und Lockermassen. Typisch ist dabei eine sehr spitze und steile Form.
Die Magma ist aufgrund des Kieselsäure-Gehaltes von 55-60% zähflüssig, was dazu führt, dass die Magma nicht zu weit abfließt und eher größere Lavaströme bildet. Aufgrund des hohen Gasgehaltes kommt es zu explosionsartigen Ausbrüchen von meist abwechselnd Tephra und Lava. Dieser Ablauf führt zu dem oben beschriebenen typischen Aufbau eines solchen Vulkans. Die Tätigkeit von Strato-Vulkanen ist durch lange Ruhepausen gekennzeichnet.
Tafelvulkan
Tafelvulkan
Als Tafelvulkane bezeichnet man jene Vulkane, die sich durch eine relativ flache und breite Oberfächenform, sowie steile und schon stark erodierte Wände auszeichnen. Der Ursprung liegt zumeist in subglazialen Eruptionen. Zuerst bildet die Lava einen Hohlraum unter dem Gletschereis. Beim Kontakt der heißen Lava mit dem kalten Schmelzwasser wird die sogenannte Kissenlava (Pillowlava) geformt. Je länger die Eruption andauert, desto geringer wird der aufliegende Wasserdruck, bis der Vulkankegel schließlich die Eisdecke durchstößt und als Nunatak sichtbar wird. Erst jetzt entweichen explosionsartig Wasserdampf und andere Gase, so dass sich langsam ein normaler Vulkan aufbauen kann.
Tephrachronologie
Tephrachronologie
Die Tephrachronologie ist ein Verfahren zur relativen Altersbestimmung. Bei Vulkaneruptionen werden pyroklastische Sedimente (Tephren) über große Gebiete verteilt. In der Regel lassen sich diese Ablagerungen z. B. auf Grund des Chemismus eindeutig zuordnen. Durch die Betrachtung der verschiedener Tephraablagerungshorizonte ist es möglich unterschiedliche Sedimentationen in Relation zu setzen. Auf Island existieren des weiteren Gletscher, die es ermöglichen die Vulkanausbrüche exakt zu datieren. Die schwarzen Aschewolken lagern sich auch auf den Gletschern ab. Jedes Jahr bildet sich ebenso eine neue Schneeschicht, die durch das oberflächliche Aberodieren der Schneekristalle eine oft gut zu erkennende Grenze bildet. So kann häufig mit Hilfe von Bohrkernen, in denen die Ascheablagerungen deutlich zu erkennen sind, der Zeitpunkt der Eruption auf das Jahr genau angegeben werden.
Thermophile Bakterien
Thermophile Bakterien
Bezeichnung für Bakterien deren Temperaturoptimum zwischen 40 und 70 °C liegt. Thermophile Organismen leben in geothermalen Lebensräumen (heisse Quellen) sowie in Habitaten die ihre Wärme selbst erzeugen (z.B. feuchtes Heu, Komposthaufen). Typische Vertreter der Thermophilen sind die Cyanobakterien welche von Photosynthese leben und orange, gelb, blaugrün oder schwarz gefärbt sein können. Zusammen mit anderen Thermophilen sowie Mineralien entstehen so, je nach Wassertemperatur, die verschiedenen Färbungen heisser Quellen.
Thufur
Thufur
Zu den charakteristischen periglazialen Formen Islands zählen die Thufure (isländisch: Rasenhügel). Hierbei handelt es sich um rundlich bis ovale Hügel mit gefrorenem Mineralkern. Sie erreichen Höhen von 30-80 cm und Durchmesser zwischen 40-150 cm und treten meist gehäuft als regelmäßiges Buckelrelief auf (Buckelwiesen). Die Rasendecke fungiert als eine isolierende Schicht, die den Eiskern vor dem schmelzen schützt. Verantwortlich für die Thufurbildung sind Frosthub und Segregationseisbildung im Feinmaterial. Folgende edaphische Parameter sind bei der Thufurbildung zu beobachten. Die Thufurgenese tritt vornehmlich auf pelitreichem Feinmaterial mit hoher Wasserabsorptionsfähigkeit und geschlossener Vegetationsdecke auf. Einen weiteren Faktor bildet die Wassersättigung des Bodens. Mit zunehmender Durchfeuchtung werden die Thufure weitständiger und treten in Bereichen mit Staunässe und hohem Grundwasserstand völlig zurück. Thufure lassen sich, unabhängig der Höhenlage, in allen Bereichen Islands vorfinden.
Tiefenerosion
Tiefenerosion
Unter Erosion versteht man die linienhafte Abtragung durch Flüsse (fluviale Erosion) oder Talgletscher (glaziale Erosion). Bei der fluvialen Erosion wird mit der Zeit Lockermaterial, Schotter sowie festes Gestein gelockert und abtransportiert, wodurch sich der Fluss in die Landschaft einschneidet. Die damit einhergehende erosive Tieferlegung des Flussbettes nennt man Tiefenerosion.
Torfhaus
Torfgehöft/Torfhaus
Die alten isländischen Torfgehöfte sind in der Regel ein Komplex aus mehreren kleinen, einzelnen Gebäuden, da es schwierig ist große Gebäude in Torfrasenbauweise zu errichten. Die am häufigsten genutzten Gebäude wurden, aus Gründen der Funktionalität, durch einen zentralen Korridor verbunden.
Die Außenwände wurden zumeist im Fischgrätenmuster aufgeschichtet und bestehen aus dünnen Holzbrettern, die durch dicke Torfrasenschichten voneinander getrennt sind. Auch das Dach wurde mit demselben Material gedeckt, da das isländische Gras sehr kräftig wächst und der Torfrasen somit eine starke und dauerhafte Verbindung von Erde und Wurzeln bildet. Wenn das Dach im richtigen Winkel errichtet wird, so kann es bei gemäßigten Regenfällen knapp ein Jahrhundert überdauern. Wird das Dach zu flach gebaut, regnet es durch; ist es jedoch zu steil, so zerbricht der Untergrund während trockener Jahreszeiten, da das Gras dann zu schnell trocknet und nicht richtig wächst, so dass der Regen in diesem Fall auch durchdringt.
Toteisloch
Toteissee bzw. Toteisloch
Während der Rückzugsphasen des Inlandeises wurden in Lockersedimentmassen, z.B. in die Grundmoränenlandschaft, zahlreiche kleinere und größere Eisblöcke eingelagert. Diese, im Sediment eingebetteten Eisblöcke, überdauerten das allgemeine Abschmelzen der Gletscher und tauten erst wesentlich später ab, was zu verschiedenartig gestalteten Hohlformen (bspw. Kessel und Senken) im Untergrund führte. Das Wasser, welches heute die Toteislöcher füllt, ist vorwiegend angesammeltes Niederschlagswasser oder durch den ausstreichenden Grundwasserspiegel bedingt.
Trogtal
Trogtal
Gletscher fließen meist durch bereits vorhandene Täler und formen diese neu. Das ursprüngliche Kerbtal wird durch die enorme erodierende Wirkung des Eises bearbeitet. Dabei werden beachtliche Gesteinsmassen aus den Talflanken und der Talsohle regelrecht herausgerissen und mit dem Eis mitgeschleppt. Gleichzeitig wird das anstehende Gestein, hauptsächlich durch die mitgeführten Gesteinsbruchstücke, abgeschliffen. Schmilzt der Gletscher ab, bleibt die typische U – bzw. Trogform zurück.
Tundra
Tundra
Tundra bezeichnet eine häufig durch Permafrost gekennzeichnete Vegetationsform der Subpolargebiete zwischen den arktischen Kältewüsten und dem borealen Nadelwald. Neben alpiner Flora und Zwergsträuchern dominieren vor allem Flechten und Moose das Landschaftsbild. Limitierende Faktoren sind die kurze Vegetationszeit von 2-4 Monaten mit langen, kalten, dunklen und meist schneereichen Wintern. Solche Bedingungen sind in Island vor allem im Hochland ab 400m ü. NN vorherrschend, somit spricht man in diesem Fall auch speziell von Hochlandtundra. Die Höheren Pflanzen des Hochlandes sind auf die isolierende Schneeschicht zum Überdauern der kalten Jahreszeit angewiesen. Permafrost spielt in der isländischen Hochlandtundra eine untergeordnete Rolle, da er nur lokal, vor allem in Verbindung mit Palsas auftritt.
Vatnajökull Nationalpark
Vatnajökull-Nationalpark
Der Vatnajökull- Nationalpark ist mit 12.000 Quadratmetern (rund 11% der Fläche Islands) der größte Nationalpark Europas. Seit 2008 werden auch der Jökulsárgljúfur- und der Skaftafell- Nationalpark zum Nationalpark Vatnajökull gezählt. Er liegt zwischen Kirkjubæjarklaustur und Höfn an der Südküste Islands und umfasst auch das Gebiet seines gleichnamigen Gletschers. Vulkanismus, Gletscher und Flüsse prägen das dortige Landschaftsbild. Der Nationalpark besitzt, seit dem das Weiden von Schafen eingestellt wurde, eine ausgeprägte und repräsentative Vegetation sowie einem ausgedehnten Birkenwald. Außerdem beherbergt er zahlreiche Vogelarten sowie Nerze und Füchse. In einigen Teilen des Parks fühlt man sich durch die tief zerfurchte Landschaft an die Hochgebirgsregionen der Alpen erinnert. Eine der bekannteren Impressionen sind das Askja-Vulkansystem und der 1682 Meter hohe Tafelberg Herðubreið (dt. die Breitschultrige).
Viti-Krater
Viti-Krater
Dieser Krater ist eine typische Explosionscaldera. Er entstand 1875 bei einer Explosion, die 2,5 Milliarden m³ Bimsstein in die Atmosphäre schleuderte und durch eine 25 km hohe Eruptionssäule gekennzeichnet war. Teile des Auswurfmaterials gelangten sogar bis nach Schweden und Polen. Der knapp 100 m breite See im Viti-Krater erreicht Temperaturen zwischen 20 und 27°C, die auf vulkanische Aktivität im Untergrund hindeuten. Das Gestein am Kraterrand weist bunte Farben auf. Ursache hierfür sind hydrothermale Wässer. Zusätzlich zeugt ein starker Schwefelgeruch vom Ausgasen aus tieferen Erdschichten. Dies kann auf zwei Arten gefährlich werden: Zum einen entstand in einem kleinen Bereich des Sees Schwefelsäure, zum anderen kann dadurch die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt werden. Schwimmer oder ganze Boote versinken dadurch wie ein Stein im Wasser.
Vogelfelsen
Vogelfelsen
Die Vogelfelsen an Islands Steilküsten sind oft von zehntausenden Seevögeln bevölkert. Da die verschiedenen Vogelarten individuelle Ansprüche an ihren Nistplatz stellen und sich durch unterschiedliche Verhaltensweisen auszeichnen, sind die Vogelfelsen ganz charakteristisch in mehrere Zonen gegliedert:
- Die Gryllteisten (Cepphus grylle) gehören zur Familie der Alkenvögel und sind auf der gesamten Nordhalbkugel (v.a. Island, Färöer Inseln, Irland, Norwegen und Schottland) verbreitet. Sie nisten im untersten Stockwerk nahe der Wasserlinie und legen ihre Eier auf den blanken Felsboden.
- Direkt über den Gryllteisten, am oberen Ende des Geröllhanges nisten die Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis). Sie gehören zu der Familie der Kormorane und brüten in ihrem Nest aus Tang zwei bis fünf Eier innerhalb von etwa 30 Tagen aus.
- Im nächsten Stockwerk brütet die Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla) ihre Jungen in etwa 27 Tagen, auf schmalen Simsen, Felsbändern oder Felsrissen aus. Die aus Pflanzenmaterial bestehenden Nester sind regelrecht an die Felswand geklebt. Dabei kann die Nestdichte bis zu 12 Nester pro 10 m² betragen, da nur der Neststandort als Revier verteidigt wird. Die Jungvögel sitzen nach dem Brüten geschützt zwischen der Felswand und einem Altvogel in ihrem Nest. Sie fliegen in der Regel erst in einem Alter von 42 – 43 Tagen aus und werden sogar nach dem Ausfliegen noch im Nest gefüttert.
- Ebenfalls auf schmalen Simsen, Felsbändern, Gesteinsplatten und in kleinen Nischen brüten kolonieweise Trottellummen (Uria aalge) und Dickschnabellummen (Uria lomvia). Sie gehören wie die Gryllteisten zu den Alkenvögeln. Im Unterschied zu den meisten anderen Vögeln bauen Lummen keine Nester, sondern rollen ihr Ei direkt auf die Füße und drücken es gegen die Körperunterseite. Bereits nach drei Wochen stürzen sich die noch flugunfähigen Jungtiere in das bis zu 100 Meter unter ihnen liegende Wasser.
- Ein weiterer Vertreter der Alkenvögel ist der Tordalk (Alca torda) der in kleinen Höhlen und Nischen seinen Brutplatz findet. Sie bilden zumeist große Kolonien zusammen mit anderen Arten der Alkenfamilie. Der Tordalk legt nur ein Ei in sein Nest. Die jungen Tordalke segeln nach nur 20 Tagen aufs Meer, werden aber dort weiterhin von ihren Eltern gefüttert.
- Der Eissturmvogel (Fulmarus glacialis) ist der einzige Vertreter der albatrosartigen auf der Nordhalbkugel. Die Eissturmvögel brüten ihre Jungen Anfang Mai innerhalb von etwa 48 – 53 Tagen, in Nestern auf Felsvorsprüngen in steilen Klippen aus.
- Der Papageitaucher (Fratercula arctica), mit seinem intensiv gefärbten Schnabel, gehört wohl zu den bekanntesten und auffälligsten Brutvögeln Islands. Sie nisten bevorzugt in sehr dichten Kolonien am oberen Ende der Steilküste in kleinen Höhlen, die sie selbst in die Grasabhänge graben. Die Brutkammer liegt am Ende der rund 1 m langen Röhren, in der je ein Ei ausgebrütet wird. Die Eier werden je nach geographischer Lage und Schneelage zwischen Mitte April und Mitte Mai gelegt. Die Brutzeit beträgt bis zu 38 Tage. Die Elternvögel brüten und füttern etwa zu gleichen Teilen. Die Jungvögel fliegen nach etwa 37 bis 54 Tagen aus, schwimmen auf das Meer hinaus und kehren nicht mehr zu der Kolonie zurück. Außerhalb der Brutzeit leben die Tiere ausschließlich auf dem offenen Meer. Sie ernähren sich überwiegend von Sandaalen. Island hat weltweit den mit Abstand größten Bestand mit allein 3 – 4 Millionen Paaren. Jedes Jahr werden in Island und den Färöern 500.000 Papageientaucher als Speisevögel und wegen ihrer Federn gefangen, der Bestand ist aber auf Grund der Größe der Population nicht in Gefahr.
Vulkanische Spalte
Vulkanische Spalten
An Stellen der Erdkruste, an denen sich diese dehnt, können Vulkanische Spalten entstehen. Eine solche Dehnung findet vor allem in Gebieten divergenter (also auseinanderdriftender) Plattenbewegungen statt. Durch ein solches Auseinanderdriften kommt er zu Druckentlastung im Bereich unter dem Riss (der Spalte). Das teilgeschmolzene Erdmantelmaterial schmilzt dadurch weiter auf, dehnt sich aus, wird leichter, steigt auf, und bricht durch die Spalte an die Oberfläche.
In Island driften die eurasischen und nordamerikanischen Platten auseinander. Durch diesen Prozess entstand der Zentralisländische Graben (auch axiale Riftzone genannt). An dieser Stelle tritt verstärkt aktiver Vulkanismus auf und es kommt immer wieder zum Aufreißen von Spalten. Auf Island läuft das Öffnen und Ausweiten der Spalten mit etwa 2cm/Jahr ab.
Walfang
Walfang
Der Walfang hat in Island lange Tradition. In früheren Jahren konnte das Fleisch eines einzelnen Wales ganze Bevölkerungsteile Islands vor dem Hungertod bewahren. Zunächst wurden in der Regel auch nur gestrandete Tiere genutzt. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also ungefähr 1000 Jahre nach der Landnahmezeit, wird der Walfang auch kommerziell betrieben. Zu diesem Zeitpunkt errichteten Norweger eine Walfangstation in der Álftabucht bei Reykjavik. Nachfolgend wurden weitere Stationen entlang der Küste, u. a. auch an den Ostfjorden, erbaut. Gejagt wurden v. a. der Finnwal, Seiwal, Blauwal, Pottwal und Buckelwal. In den Jahren von 1955 bis 1960 war die Jagd auf Blau- und Buckelwale, zum Schutz der Bestände, verboten worden, so dass danach hauptsächlich Finnwale gejagt wurden.
Aufgrund der planktonreichen Gewässer im Westen und Nordwesten Islands werden vor allem an diesen Stellen Walfangboote eingesetzt; die Verarbeitung der harpunierten Tiere wird jedoch ausschließlich an Land vorgenommen. Das Hauptabsatzgebiet für Walfleisch ist Japan; wohingegen das Walöl, welches zur Herstellung von Kosmetika, Linoleum, Seife und Kunstharzerzeugnissen genutzt wird, vor allem auf europäischen Märkten verkauft wird.
Die heutige Situation im isländischen Walfang hat sich auch durch das Moratorium der IWC (der Internationalen Walfangkommission), das seit 1986 gilt, kaum geändert: So wurden auch nach dem Beitritt Islands zur IWC jährlich rund 60 Wale getötet - angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken. Nachdem Island 1996 aus dem IWC-Gremium ausgetreten war, kehrten sie ein paar Jahre später wieder zurück, ohne jedoch das Moratorium gänzlich anzuerkennen. Laut der Walschutzorganisation WDCS hat Island allein für diese Saison je 200 Finnwale und Zwergwale zum Abschuss freigegeben.
Die Einstellung zum Walfang könnte sich für Island als Stolperstein während der Verhandlungen zu einem eventuellen EU-Beitritt entpuppen.
Watt
Watt
Der Name für die meist aus Sand und Schlick bestehenden, regelmäßig im Rhythmus der Gezeiten überfluteten und wieder trockenfallenden Flächen an den Küsten ist Watt. Unterschieden werden offene Watten, die an ihrem seewärtigen Rand höchstens von einer Sandbarre vor der Wellenerosion geschützt sind, und die hinter Düneninseln liegenden Rückseitenwatten.
Windkanter
Windkanter
Windkanter sind Gesteine, die durch vom Wind transportierten Sand zu charakteristischer, oft kielartiger Form geschliffen wurden (Windschliff). Windkanter entstehen entweder aus Gesteinsbruchstücken, die aus dem Gesteinsverbund des Anstehenden bereits herausgelöst wurden oder aus größeren Partikeln, die in Lockergesteinen (z. B. Sand oder Kies) eingebettet sind. Sie werden durch die Korrasion des Windes mechanisch bearbeitet. Der Sand wird durch Reptation und Saltation aufgewirbelt und wirkt am Gesteinsstück als Schleifmittel. Die der vorherrschenden Windrichtung zugewandte Seite des Steines (Luv-Seite) wird abgeschliffen und geglättet, während die dem Wind abgewandte Seite (Lee-Seite) weitgehend unverändert bleibt. Dabei entstehen mehr oder weniger scharfe Grate oder Kanten.
Wollgras
Wollgras (Eriophorum scheuchzer und Eriophorum angustifolium)
Anders als in Deutschland, wo strenge Schutzauflagen nötig sind um die dort selten gewordenen Wollgräser zu bewahren, sind sie auf Island noch sehr weit verbreitet. Sowohl das schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) als auch das Scheuchzers Wollgras (Eriophorum scheuchzer) ist auf Island zu finden. Die Wollgräser (Eriophorum) gehören der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) an und sind charakteristisch für feuchte Standorte. Im fruchtenden Zustand bilden lange Blütenhüllfäden den typischen Wollschopf dieser Gewächse.
Zackenmützenmoos
Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens)
Das Zackenmützenmoos ist eine Pionierart auf isländischen Lavafeldern und maßgeblich an der Vegetationsentwicklung dieser Standorte beteiligt. Es wächst zunächst nur in feuchten Mulden und bildet zunehmend größere Polster. Dabei sammeln die Moospolster vermehrt mineralisches Feinmaterial, welches zur Bodenbildung auf den kargen Lavafeldern benötigt wird. Dies ermöglicht später auch höheren Pflanzen das Wachstum und es entstehen die für Island charakteristischen Moosheiden. Racomitrium canescens tritt dabei häufig auch in Kombination mit dem Moos Racomitrium lanuginosum auf und bildet in niederschlagsreichen Tieflandgebieten oftmals geschlossene Teppiche mit Ausdehnungen bis über hunderte Quadratkilometer in welchen andere Arten nur spärlich vertreten sind. Die Moosheide ist im verhältnismäßig trockenen Nordosten des Hochlandes kaum vertreten, während sie aber unter den moderaten bis hohen Niederschlagssummen im südlicheren Teil (Landmannaafréttur, Skaftárheiòi) das Landschaftsbild dominieren.
Zehrgebiet
Zehrgebiet
Im Zehrgebiet, das auch Ablationsgebiet genannt wird, überwiegt der Massenverlust durch Ablation die winterlichen Schneeablagerungen – hier herrscht ein Schneefalldefizit. Der Massenverlust ergibt sich durch das Abschmelzen der Schneedecke sowie von Eismassen, welches durch Gletscherbewegungen von oben herab fließt. Das schneefreie Gletschereis erscheint im Vergleich zu dem mit weißem Schnee bedeckten Zehrgebiet schmutzig und grau.
Zungenbeckensee
Zungenbeckenseen
Zungenbeckenseen sind von mächtigen Endmoränenbögen umgebene Becken der ehemaligen Gletscherzungen der Vorlandgletscher, welche mit Niederschlagswasser gefüllt sind.