Tag 10: Vití-Krater - Leirhnjúkur-Spalte - Solfatarengebiet Námaskarð - Pseudokrater Skútustaðir
Der Ausflug beginnt in Reykjahilð am Ufer des Mývatn und führt nach Nordosten zu einem der Víti-Krater. Dieser „Höllenkrater” entstand im frühen 18. Jahrhundert im Zuge der „Mývatn-Feuer”, einer Serie von Vulkanausbrüchen, bei denen eine hydromagmatische Explosion diesen Sprengtrichter formte, der heute mit Regenwasser gefüllt ist. In direkter Nähe befindet sich die Leirhnjúkur-Spalte. Sie ist Teil eines Spaltenschwarms, der 1984, in der letzten Phase der „Krafla-Feuer”, entstand. Durch die Lage am Mittelozeanischen Rücken driftet hier die Erdkruste auseinander und es entsteht neues Krustenmaterial. Postvulkanische Erscheinungen säumen dazu die Randbereiche, wie z.B. das südlich gelegene Solfatarengebiet Námaskarð. Dieses Hochtemperaturgebiet (>200°C in 1000 m Tiefe) zeichnen sich allgemein durch Gasexhalation und teilweise aggressive Thermalwässer aus, was u. a. zu üblem Geruch und porösem, einsturzgefährdetem Boden führen kann. Weiterhin charakteristisch für Hochtemperaturgebiete, und vor allem für das Areal Námaskarð, sind Fumarolen, Solfataren und Mofetten.
Südlich des Mývatn befindet sich das letzte Ziel der Halbtagestour: die idealtypischen Pseudokrater von Skútustaðir. Hier wurde Wasser unter dem Strom der Laxádalur-Lava so stark erhitzt (400°-1200°C), dass der Druck von Wasserdampfexplosionen die Lavadecke aufsprengen ließ und bis zu 20 m tiefe Trichter bildete. Zurückfallende Lavafetzen lagerten sich ringförmig um die Krater und bilden die charakteristischen Schlackenkegel aus.
<< zurück zur Übersicht