Tag 8: Snæfell

Die Wanderroute der Tagestour am 11.08.2010 startete an der Hütte Snæfellsskáli und erstreckte sich über einen Gletscherflusslauf entlang der vom Gletscher verursachten Moränenlandschaft bis hin zum Gipfel des Snæfells. Der Snæfell ist ein aus Rhyolith bestehender Stratovulkan, der bis ins Holozän vor 10.000 bis 8.000 Jahren aktiv war. Nach eigenen Messungen liegt der Gipfel an den Koordinaten 64°47'48,3'' N und 15°33'38,2'' W und hat eine Höhe von 1825 ± 4 Meter. Mit dieser Höhe ist der Snæfell die höchste Erhebung Islands außerhalb des Gletschergebiets des Vatnajökull und kann damit als Vierthöchster Gipfel Islands bezeichnet werden. Teile des Vulkans sind auch im August mit Firnschnee bedeckt. Auf der Wanderung können Graugänse beobachtet werden, die nach den Kanadagänsen die größte Gans in Europa darstellt und auf Islands vorgelagerten Inseln und Steilküsten ideale Brutbedingungen vorfinden.
Vom Gipfel des Snæfells können einige Phänomene beobachtet werden: Der Tags zuvor besuchte Kárahnjúkar-Stausee reicht bis zu den dahinter liegenden Gletscherzungen und birgt so die Gefahr der Bildung von Gletscher-Surges, was wiederum den Druck auf die Staumauer erhöhen würde und so einen Ausbruch des Sees möglich machen könnte. Des Weiteren sind das Nähr- und das Zehrgebiet eines Gletschers in der näheren Umgebung anhand der unterschiedlichen Oberflächenfarben ersichtlich. Während das Nährgebiet farblich durch eine helle Weißfärbung charakterisierbar ist, weist das Zehrgebiet eine eher gräuliche Färbung auf. Schließlich kann ein Braided-River-System mit diverser Wasserfärbung beobachtet werden. Das Wasser mit der helleren Färbung stammt aus dem Vorfeld eines Gletschers. Aufgrund der hohen Sedimentfracht wirkt das Wasser dabei trüb. Bei dem scheinbar blauen Wasser handelt es sich um Niederschlagswasser, welches keine Sedimentfracht beinhaltet.
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