Tag 6: Eggilsstaðir – Bekkagerði; Bekkagerði – Breiðavik – Bekkagerði

Route

Der Tag begann mit der Fahrt von Eggilsstaðir nach Bekkagerði. Der Weg führte durch ein breites Tal, das durch Tätigkeit von Gletschern und starkem Vulkanismus geprägt wurde. Indizien hierfür sind zum Beispiel Tafelberge, sowie das hügelige Relief, was auf eine Grundmoräne hindeutet. Außerdem konnte man an den Talrändern die Neigung der Schichten erkennen, welche mit etwa 10° zur Inselmitte einfallen.

In Bekkagerði angekommen, startete die etwa 15 km lange Wanderung vorbei am Hvitafjall nach Breiðavik und über den Gagnheiði zurück nach Bekkagerði. Zu Beginn war vor allem der Einfluss der Gletscher anhand von Felsbeckenseen und Toteisseen sehr gut zu erkennen, aber auch der periglaziale Formenschatz war in verschiedenen Formen vertreten. Am häufigsten konnten die Auswirkungen der Solifluktion anhand von Solifluktionsloben beobachtet werden. Aber auch Thufure und Frostmusterböden, Formen die durch wiederholtes Gefrieren und Auftauen des Bodens entstehen, waren zu sehen.

Nach gut einer Stunde führte unser Weg durch ein Muldental, ein Trogtal, das durch verschiedene Prozesse, wie Solifluktion und Muren, langsam mit Sediment gefüllt wurde.

Kurz vor der Küste erreichten wir eine große Moorfläche, welche großflächig mit Wollgras, welches typisch für Moorgebiete ist, bewachsen war. Nachdem das Moor durchquert war, wurde erst einmal Pause am Strand in Breiðavik gemacht. Aber auch hier gab es natürlich Interessantes zu sehen. Zum einen war die Ausgleichsküstendynamik sehr gut zu erkennen, zum anderen war am ganzen Strand Treibholz aus Sibirien angespült worden, welches im Eis eingefroren die Arktis durchquerte, bis es letztendlich Island erreichte. Gegen Ende der Pause bot sich ein weiteres Phänomen der isländischen Ostküste, der Küstennebel, der langsam ins Landesinnere zog.

Es ging nun wieder bergauf, auf den Gagnheiði. Zu Beginn des Aufstiegs gab es noch einen Ausflug in die Bodenkunde. In einem Entwässerungsgraben entdeckte Prof. Bäumler das Profil eines Andosols und erklärte das thixotrope Verhalten dieser Ascheböden.

Währen des Abstiegs nach Bekkagerði bot sich der Blick auf einen Blockgletscher, eine weitere Form des periglazialen Bereichs.

Zum Schluss gab es noch einen Exkurs in die Kulturgeographie. Am Rande Bekkagerðis steht ein großer Felsen, der Álfaborg genannt wird. Er soll der Sitz des Elfenkönigs und dessen Hofstaat sein.


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