Tag 9: Laugarvellir - Askja - Víti-Krater - Mývatn

Route

Das erste Tagesziel bildete ein 1900 erbautes, aber schon lange verlassenes Torfgehöft in Laugarvellir. Als typisches Zeichen für postvulkanische Aktivität lud eine knapp 40°C heiße Quelle, die sich über einen kleinen Wasserfall in ein Becken ergoss, zum Baden ein. Auf der Weiterfahrt wurden die lehrbuchhaften Bodenkliffe näher betrachtet, die von der massiven Überweidung in Island zeugen. Als nächstes stand ein Marsch in der Askja, einer Caldera mit anschießender Besichtigung des Víti-Kraters auf dem Programm. Bekanntheit erlangte das Gebiet auch durch zwei deutsche Wissenschaftler, die bei Nachforschungen spurlos auf dem Öskjuvatn, dem tiefsten See Islands, verschollen sind. Nicht weit davon entfernt, tauchte der Tafelvulkan Herðubreið in unserem Blickfeld auf. Auf der weiteren Fahrt Richtung Mývatn zeigte sich der immer stärker zunehmende Einfluss der Gletscher auf die Landschaftsprägung. Das beste Beispiel hierfür ist der 206 km lange und damit zweitgrößte isländische Fluss Jökulsá á Fjöllum, der mit seinem anatomiesierenden Verlauf die Ebene durchzieht. Als besonders mühsam erwies sich die Durchquerung der unwegsamen und kargen Missetäterwüste, die das größte zusammenhängende Lavafeld auf der Nordatlantikinsel darstellt und vielmehr an eine Mondlandschaft erinnert. Zudem ist die Wüste durch das Vorkommen von Bimssteinen gekennzeichnet. Umso erstaunlicher war demnach eine wie aus dem Nichts auftauchende grüne Oase, deren Ursprung nicht etwa auf Schmelzwässer, sondern auf die Ansammlung von Niederschlagswasser in einer Senke zurückzuführen ist, welches sich vorher einen Weg durch das poröse Vulkangestein gesucht hatte. Am Abend wurde schließlich das Tagesziel Mývatn erreicht.


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